Die schwierige Phase steht der Regierung noch bevor

Eva Dichand ist Vorsitzende des Universitätsrates der MedUni Wien und Herausgeberin von „Heute“.
Social Distancing und große Disziplin haben Österreich durch den Lockdown gebracht. Die Regierung muss jetzt die Öffnung schaffen.

Eines muss man wirklich sagen: Die erste Phase von Corona haben unser Kanzler und seine Regierung hervorragend gemeistert. Unsere Infektionszahlen sind niedriger als in den meisten Ländern. Die Gefahr, sich derzeit anzustecken, liegt ohne verordneten Schutz im Promillebereich, mit Social Distancing, Masken und Desinfektion nahezu bei null. Großes Lob von überall.

Die Österreicher seien noch disziplinierter als die Deutschen, schreiben die internationalen Zeitungen. Vor allem waren wir deutlich früher. Auch das ist Kurz zu verdanken. Jetzt kommt aber die schwierigere Phase: Raus aus dem Lockdown, Wirtschaft und Sozialleben wieder in Gang setzten, Schulen öffnen. Die noch schwierigere Phase.

Die letzten Wochen standen ORF und private Medien bedingungslos für Regierungspropaganda offen. Aus dem ORF höre ich, dass Regierungsmitglieder verweigern, zu Diskussionsformaten zu kommen. Sie bevorzugen Pressekonferenzen in der „Zeit im Bild“, ohne kritische Fragen und Widerspruch.

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