Die hohe Kunst der prominenten Baby-News

Die hohe Kunst der prominenten Baby-News
Böse Zungen unterstellen bei Babybauch-Fotos Kalkül. Dabei liegt die inszenierte Frohbotschaft im Trend.

Julia Pfligl

Manchmal, etwa dann, wenn der kleine Prince George (7) mit Anzug und Krawatte seinem Fußballteam im Wembley-Stadion zujubelt, ist es schon ein bisschen schade, dass wir in Österreich keine Royal Family (mehr) haben. Andererseits haben wir einen jungen Millennial-Regierungschef, der die Schwangerschaft seiner Lebensgefährtin (das gäbe es bei den Royals nicht!!) mit einem perfekt ausgeleuchteten Instagram-Schnappschuss im Weizenfeld bei Sonnenuntergang verkündet – und das müssen uns die europäischen Königshäuser erst einmal nachmachen.

Böse Zungen unterstellen dem werdenden Vater ob des ungewohnt privaten Einblickes Inszenierung und politisches Kalkül, dabei liegt das „First Couple“ mit seinem glamourös-romantischen „Pregnancy Announcement“ (internetdeutsch für Schwangerschaftsverkündung) durchaus im Trend. Ab einem gewissen Alter muss man als Social-Media-Nutzerin jederzeit darauf gefasst sein, beim Scrollen durch Instagram oder Facebook von einem bedeutungsvollen Babybauch-Foto überrascht zu werden. Weizenfelder und Sonnenuntergänge liegen hoch im Kurs, ebenso Blumenkränze, Ultraschallfotos und Hände, die vor dem Bauch zu einem Herz geformt werden.

Auch Stars lieben die inszenierte Frohbotschaft (wie haben das eigentlich unsere Eltern früher gemacht?). Als Ikone des Pregnancy Announcements gilt Popstar Beyoncé, die sich während ihrer Zwillingsschwangerschaft als moderne Madonna mit Schleier und nacktem Bauch vor einem üppigen Blumenbogen in Szene setzte und dafür Millionen Likes abstaubte.

Angesichts des Babybooms in der Regierung und des türkisen Gespürs für Marketing darf man gespannt sein, was uns beim nächsten Austrian Royal Baby erwartet.

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