Das Flüstern regiert

Und je öfter die Regierung dementierte, desto rascher stieg der Pegel an Lockdown-Mutmaßungen, die durch die rasch steigende Zahl an Infektionen noch befeuert wurden.
Nach den Maßnahmen in Deutschland, Frankreich und der Schweiz war dann allen klar, dass an diesem Schritt nichts mehr vorbeiführt. Ganz Österreich wartete nur noch darauf, welche Einschnitte die Bundesregierung, was Kanzler Sebastian Kurz und Minister Rudolf Anschober verkünden würden.
Die sprachen aber nur von einer sehr, sehr kritischen Lage und kündigten die Konsequenzen erst für Samstag an. Weil man zuvor noch mit den Sozialpartnern, den Landeshauptleuten und den anderen Parlamentsparteien sprechen will.
Dieses Prozedere ist grundsätzlich begrüßenswert, weil alle eingebunden werden, weil so die Kommunikation im Vorfeld auf Augenhöhe erfolgt. Das hätte aber schon längst erledigt sein können. Die Infektionszahlen sind nicht erst in dieser Woche explodiert.
So regiert bis zum Samstag weiter die Flüsterpropaganda, verunsichert die Menschen und lässt viele sogar verzweifeln, weil sie noch immer nicht wissen, wie es nach dem Wochenende weitergehen soll. Rasche Klarheit macht auch noch so harte Beschränkungen erträglicher als die derzeit lähmende Ungewissheit. Da hätte sich die Regierung vieles an Unmut in der Bevölkerung ersparen können.
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