Abgeschottet

Abgeschottet
Unsere Stimmung im Land ist Ausländern gegenüber feindlich. Ein massiver Wettbewerbsnachteil für unsere Wirtschaft
Sandra Baierl

Sandra Baierl

Die EU hat sich beim Gipfel in Luxemburg auf neue Regeln der Asylpolitik geeinigt. Klare Regeln – notwendig für alles Beteiligten.

Auch der andere Teil der Migration sollte besser geregelt, mehr noch: endlich gut gesteuert sein. Die Arbeitsmigration wird durch Fluchtbewegungen und Asyl oft überlagert. Dabei brauchen wir ausländische Fachkräfte in mittlerweile fast allen Bereichen der Wirtschaft. Weil Arbeitskräfte jetzt schon fehlen – und in naher Zukunft noch mehr.

Dazu gäbe es die Erfindung der Rot-Weiß-Rot-Karte, jenem Instrument, über das man Fachkräfte aus Drittstaaten nach Österreich holen kann. Sie wurde so kompliziert und behindernd aufgesetzt, dass Unternehmen nach missglückten Versuchen, ausgewählte Fachkräfte ins Land zu holen, gänzlich damit aufgehört haben. „Wir versuchen, EU-Bürger zu kriegen, alles andere ist sinnlos“, lautet die ernüchterte Erkenntnis.

Dass die Rot-Weiß-Rot-Karte nun verbessert wurde, ist ein zu kleiner Schritt in die richtige Richtung. Die Stimmung im Land ist Ausländern gegenüber so feindlich, dass sich das bis weit über die Grenzen herumspricht. Zielländer für gut ausgebildete Fachkräfte sind die USA, Deutschland, Großbritannien. Österreich? Zu klein, zu unfreundlich, zu unattraktiv. Unsere Abschottung – ein massiver Wettbewerbsnachteil für die Zukunft.

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