Lieber Lukas als Mohammad: So diskriminierend ist Österreichs Wohnungsmarkt
Hussein (Name von der Redaktion geändert, Anm.) war auf der Suche nach einer Unterkunft für die Zeit seines Studiums in Wien. Ob ein Zimmer im Studentenwohnheim oder eine Ein-Zimmer-Wohnung war ihm egal. Ein halbes Jahr lang war der Ägypter auf Wohnungssuche in Österreich, gefunden hat er nichts.
„Meine Freundin und ich haben uns mehrmals für die gleiche Wohnung beworben. Ich habe jedes Mal eine Absage bekommen, während bei ihr schon eine Antwort oder gar Zusage im Postfach lag“, sagt er im Gespräch mit dem KURIER.
In einem Studentenheim wurde Hussein nach der Absage mitgeteilt, dass Hunderte Personen auf der Warteliste stünden. Seine Freundin Lisa (*Namen geändert) erhielt eine Zusage. „Man hat ihr sogar gesagt, dass noch Zimmer frei sind. Sie hat dann oft mit den Vermietern gestritten, warum ich denn eine Absage bekommen habe. Das geschah mehrmals. Es war frustrierend“, erzählt der Informatik-Student.
Geschichten wie jene von Hussein und Lisa gibt es viele. Zwar verbietet das Gleichbehandlungsgesetz die Diskriminierung bei der Wohnungssuche, nachzuweisen ist eine diskriminierende Handlung aber in vielen dieser Fälle nicht. Jetzt gibt es erstmals Zahlen, die die persönlichen Erfahrungen vieler Menschen mit Migrationshintergrund auch empirisch belegen. Die entsprechende Studie der Johannes Kepler Universität (JKU) liegt dem KURIER vor.
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