Auf dem Holzweg: Wanderungen auf den Spuren von Holz
Bäume: Sie sind nicht nur lebensnotwendig für den Menschen und die Tierwelt, sondern auch Quell eines der wichtigsten Rohstoffe überhaupt: Holz. Es ist vielfältig einsetzbar. Egal, ob man es nun zur Wärmegewinnung verwendet, daraus Möbel und Papier herstellt oder es zum Bauen nutzt. Der Produktionswert der österreichischen Holzwirtschaft liegt immerhin bei rund 6,12 Mrd. Euro im Jahr. Und wo könnte man Holz besser erleben, als in der Natur? Zahlreiche Wanderungen auf den Spuren von Holz laden dazu ein, mehr über den Werkstoff zu erfahren.
Niederösterreich: Mendlingtal
Im Mendlingtal in Göstling/Ybbs spielte Holz eine wichtige Rolle: es wurde zur Eisenverarbeitung gewonnen. Mit der Kraft des Wassers brachte man die geschlägerten Baumstämme über Triftanlagen zu Kohleplätzen und Eisenwerken. Auf dem 3,5 km langen Themenweg in der Erlebniswelt Mendlingtal lernt die ganze Familie mehr über längst vergangene Zeiten. Er beginnt beim Dorfteich in Lassing, führt über einige Stufen und Hangstege sowie über Holzbrücken.
In der ersten von drei Schluchten erwartet die Besucher und Besucherinnen eine spektakuläre Triftanlage. In der Mendlingbachklause staunt man über den aufgestauten Triftsee. Neben einer funktionstüchtigen Mühle bestaunt man zudem in der ehemaligen Holzknechtsiedlung Hof ein Hammerherrenhaus. Dort stärkt man sich mit Spezialitäten aus der Region.
Niederösterreich: Schwemmweg
Auf 4,3 Kilometern folgt man im Waldviertel einem ehemaligen Schwemmweg. Der Rundweg beginnt gegenüber der Kirche im kleinen Ort Bärnkopf. Dieser fand seinen Ursprung vor rund 230 Jahren als Holzfällersiedlung. Während man unterwegs ist, erfährt man auf Schautafeln viel über das Leben und Arbeiten der Holzfäller.
Der Rückweg führt zudem am Holzhackermuseum in Bärnkopf vorbei. Die wunderschöne Route ist einfach zu begehen und führt unter anderem durch den Weinsberger Wald. Dieser ist bis heute ein wichtiger Holzlieferant. Wer im Sommer hier unterwegs ist, sollte seine Badesachen einpacken. Der Schlesinger Teich eignet sich hervorragend zum Abkühlen.
Oberösterreich: Schwemmkanal mit dem Rad
Zwar keine der Wanderungen auf den Spuren von Holz, die man per pedes absolviert, aber eine, die man per pedales erradelt: der 51,8 Kilometer lange Radweg entlang des Schwarzenbergischen Schwemmkanals im Mühlviertel. Er beginnt und endet in St. Oswald bei Haslach. Die Radtour bereitet grenzenloses Vergnügen. Im wahrsten Sinne des Wortes. Denn sie führt von Österreich nach Deutschland und Tschechien. Die Route ist einfach und führt meist über Asphalt und Kies.
Wo früher flussabwärts wertvolles Brennholz aus dem Böhmerwald nach Wien transportiert wurde, können aber auch Wanderer die Geschichte und Landschaft erleben. Denn hier gelang dem Ingenieur Josef Rosenauer im 18. Jahrhundert eine technische Meisterleistung. Er verband die Moldau mit der Donau. Während der Hoch-Zeit des Schwemmkanals wurden immerhin fast acht Millionen Raummeter Holz getriftet. An ausgewählten Zeitpunkten kann man bei einer Schauschwemme in Iglbach beobachten, wie das genau vonstattenging.
Salzburg: Unkener Heutal
Dort, wo früher die Klause aufgestaut wurde, um Holz hinunter ins Tal zu schwemmen, treffen sich heute gern E-Biker und Wanderer. Die Rede ist von der idyllischen Muckklause im Unkener Heutal. Sie wurde aufwändig renoviert und erzählt heute von der mühsamen Arbeit der Holzknechte und Trifter am Wilden Wasser.
Jahrhundertelang lieferten die Wälder um Unken Holz für die Salzgewinnung in der Saline von Bad Reichenhall. Zeugnis davon legt das Museum Kalchofengut ab. Eine wunderschöne Rundwanderung zur Muckklause beginnt am Gasthaus Hintergföll in Unken. Hier ist man ca. 5 bis 6 Stunden unterwegs und freut sich über tolle Panoramen unterwegs.
Steiermark: Wipfelwanderweg
Ab 29. April ist der Wipfelwanderweg Rachau wieder geöffnet. Er führt unter, über und zwischen Baumwipfeln hindurch und gilt als der höchstgelegene Wipfelwanderweg Europas. 2,7 Kilometer ist die Tour lang, die mit Aussichtspunkten, Treppen, Türmen und Stegen punktet. Gebaut im Jahr 2009 ist er heute eines der beliebtesten Ausflugsziele für die ganze Familie.
Neben Spielstationen, interaktiven Elementen und einem riesigen Spielplatz gibt es selbstverständlich auch die passende Gastronomie. Im Restaurant "Fuchs und Henne" stärkt man sich nach einem erlebnisreichen Tag an der frischen Luft mit saisonalen und regionalen Spezialitäten.
Tirol: Wildschönau
Im kleinen Dorf Auffach beginnt man beim Café Martin eine der einfachsten Wanderungen auf den Spuren von Holz. Der Weg ist leicht begehbar und in etwa einer halben Stunde absolviert. Er führt entlang der Ache vorbei an Nistkasten, Bienenzucht und Mühle bis zum 1. Tiroler Holzmuseum. Das wurde von Schnitzmeister Hubert Salcher eingerichtet. Er hat mittlerweile über 60 Holzinstrumente zusammengetragen. Darunter ist auch ein Bösendorfer-Flügel aus dem Jahr 1756. Zudem bewundert man mehr als 2000 weitere Exponate rund um das Thema Holz.
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