Haubenkoch Uwe Machreich: "Wir lassen uns nicht unterkriegen"

Uwe Machreich präsentiert Speisen bei einer Veranstaltung.
In diesem Artikel über die Kochkunst in Zeiten von Inflation und Personalmangel spricht der Spitzenkoch über den Niedergang der Gasthöfe, steigende Kosten und neue Trends in der Gastronomie.

"Ich hab' ein bissl Angst", sagt Uwe Machreich. "Zumindest grübelt man viel." Der Gastronom führt mit dem "Triad" ein Landgasthaus auf hohem Niveau, und steht wie alle Gastronomen derzeit vor großen Herausforderungen. Die Teuerung werde die Frequenz der Gäste verringern, zugleich müsse man wegen steigender Kosten besonders für Rohstoffe höhere Preise verlangen, "weil es sich rechnen muss. Wir sind ja auch Unternehmer." Es funktioniere eben nicht mehr wie früher, es werde teurer werden, und das spürbar. "Wenn man auf jedes Schnitzel einen Euro draufzahlen muss, muss man zusperren", so Machreich.

Ein Koch präsentiert zwei verschiedene Speisen auf Tellern.

Koch Uwe Machreich präsentiert Speisen bei einer Veranstaltung.

Kellner servieren Speisen bei einer Veranstaltung im Freien.

Ein Teller mit einem kunstvoll angerichteten Gericht, garniert mit Kräutern und Sauce.

Menschen sitzen bei der „Tafelnacht“ im Freien an langen Tischen.

Eine Frau hält eine Flasche Wein, während ein Mann ins Mikrofon spricht.

Eine Frau interviewt einen Koch der Jeunes Restaurateurs Deutschland (JRE) bei einer Veranstaltung.

Menschen speisen bei einer „Tafelnacht“ im Park.

Gelbe Tomatenscheiben mit kandierten Orangen und einem Blatt in kleinen weißen Schalen.

Eine Tafelnacht mit vielen Menschen im Park.

Zwei Personen tragen ein Tablett mit Sektgläsern bei einer Veranstaltung im Freien.

Eine Tafelnacht-Veranstaltung im Park mit Gästen und Rednern auf einer Bühne.

Eine Frau hält ein Schild mit der Aufschrift „Freizeit“, während ein Mann in Kochschürze ins Mikrofon spricht.

Eine lange Tafel ist für eine „Tafelnacht“ im Park gedeckt.

Zwei Kellner servieren Speisen bei einer „Tafelnacht“-Veranstaltung im Park.

Zwei Männer posieren vor einer langen Tafel im Freien für ein Foto.

Gäste sitzen an einer langen, gedeckten Tafel bei der „Tafelnacht, Freizeit im Park“.

Eine Gruppe von Menschen posiert bei einer „Tafelnacht“-Veranstaltung im Park.

Ein Koch unterhält sich mit zwei Gästen bei einer „Tafelnacht“-Veranstaltung im Park.

Zwei Frauen und ein Koch sitzen lachend an einem Tisch bei einer „Tafelnacht“ im Park.

Zwei Frauen lächeln mit Weingläsern in der Hand bei der „Tafelnacht, Freizeit im Park“.

Eine Gruppe von vier Personen posiert mit Getränken im Freien.

Ein Paar steht vor einem Schild mit der Aufschrift „Herzlich Willkommen“ bei einer Veranstaltung im Park.

Vor allem für jene, die derzeit mit Mitarbeitermangel zu kämpfen haben, wird es eng - zuletzt wurde etwa bekannt, dass Kultwirt Christian Wanek sein berühmtes "Rudis Beisl" verkaufen will. Wanek ist damit nicht alleine, sämtlichen Gasthäusern droht das Aus. Machreich geht es im Vergleich dazu gut. Das Geschäft läuft, Personalnot habe er keine. "Wir haben schon vor der Coronakrise die Mitarbeiter an uns gebunden, mit einer Vier-Tage-Woche und freiem Sonntag." Das mache sich jetzt bezahlt - denn die Schwierigkeiten durch die Teuerung werden schon groß genug werden, die Rohstoffpreise schnellen nach oben.

Zwei Frauen lächeln mit Getränken bei einer „Tafelnacht“-Veranstaltung im Park.

Eine Gruppe von vier Personen posiert für ein Foto im Freien.

Eine Frau und ein Mann posieren mit Getränken bei einer „Tafelnacht“ im Park.

Ein Mann mit Zigarre und eine Frau mit Weinglas sitzen an einem Tisch.

Ein Mann und eine Frau sitzen bei der „Tafelnacht“ im Park und trinken.

Ein Mann mit Kochschürze und eine Frau mit einer „Freizeit“-Zeitung sitzen im Freien.

Ein Paar posiert mit Getränken bei einer „Tafelnacht, Freizeit im Park“ Veranstaltung.

Eine Frau und ein Koch stehen vor einer Wand mit der Aufschrift „Lounge“.

Mitarbeiter bereiten eine lange Tafel für die „Tafelnacht“ im Freien vor.

Zwei Personen sitzen mit Getränken in der „Kurier Freizeit.Lounge“.

Adaptierte Gerichte wegen teurer Zutaten

"Wenn Schlagobers plötzlich doppelt so teuer ist, muss man überlegen ihn zu ersetzen oder zumindest zu reduzieren." Das verändere die Gerichte, "man muss kreativ sein". Aber, so Machreich, dadurch würden auch neue Kreationen entstehen. So gesehen sei das auch eine Chance. Was passiert denn dann mit dem für den Österreicher so geliebten Schnitzel? "Das wird es schon weiterhin so geben", sagt der Spitzenkoch. "Aber wir Wirte werden die Mehrkosten auf den Preis draufschlagen müssen." 

KURIER Talk mit Uwe Machreich

All das kommt in einer Zeit, in der die Schere auch anderswo immer weiter aufgeht, nämlich bei den Essenstrends. Ein Trend, wie vegan es bis zuletzt war, erzeuge immer einen Gegentrend, so Machreich. Konkret heißt das aber nicht, dass er an einen plötzlichen Anstieg von Fleischkonsum glaube, sondern vielmehr, dass bei Fleisch noch stärker auf die Qualität geachtet werden wird. "Ein oder zweimal pro Woche Fleisch reicht vielen", sagt der Haubenkoch. "Aber das muss dann perfekt sein." Zugleich schreibt er dem Gemüse künftig eine stärkere Rolle zu, "es verdient die Ehre genauso wie jedes Tier." Alles zu verwerten, sei dabei sehr aufwendig, aber es lohne sich - sowohl was den Nachhaltigkeitsgedanken, als auch den Preisaspekt betrifft.

Neue gastronomische Ideen

Künftig geht es für viele Gastronomen also um kreative Ideen, die sich angesichts der Umstände wirtschaftlich noch rechnen. Machreich hat da schon eine weitere Vision: ein Self-Service-Grill, bei dem alles vorbereitet ist. Der Gastgeber bestellt vor und grillt vor Ort selbst, in gediegener Umgebung. Hilfe von Köchen oder Service bekommt er, wenn gewünscht. Das sei nicht so personalintensiv. "Man darf gespannt sein", sagt Machreich, der an diesem neuen Angebot gerade zu tüfteln scheint.

Uwe Machreich ist Koch des Jahres 2021 der KURIER-freizeit und kochte auch bei der achten Folge der freizeit.tafelnacht im Palais Freiluft in Wien auf.

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