Glamping: Alles rund ums Luxuscamping

Glamping: Alles rund ums Luxuscamping
Camping-Fans schwören auf das einzigartige Gefühl, das ein Aufenthalt im Wohnmobil, Wohnwagen, Van oder Zelt mit sich bringt.

Man macht viel Urlaub für kleines Geld, man ist ganz nah an der Natur, man fühlt sich unabhängig – so ihre Argumentation. Man wird von Gelsen umschwirrt, im Zelt wird’s feucht und man muss auf einer Luftmatratze schlafen – so die Gegenstimmen.

Camping mit Komfort

Tatsächlich gibt es etwas, auf das sich wahrscheinlich beide Seiten einigen könnten: Glamping. Dabei handelt es sich, kurz gesagt, um luxuriöses Camping. Das Wort ist eine Abkürzung für „Glamourös Camping“ und erst seit wenigen Jahren ein Begriff. Beim Glamping sollen sich die besten Attribute aus beiden Welten zu einem Urlaub vereinen. Einerseits verspricht es naturnahe Übernachtungen mit viel Privatsphäre und ein bisschen Freiheitsgefühl. Andererseits muss man beim Glamping aber nicht auf den Komfort eines Hotelzimmers verzichten.

Ob das nun ein Zelt, ein Wohnwagen, ein Wohnmobil oder ein Baumhaus ist, spielt dabei keine Rolle. Die Unterkünfte sind meist mit einem richtigen Bett, das heißt, auch mit einer bequemen Matratze, ausgestattet. Oft sind sie sogar klimatisiert, viele haben ihr eigenes Badezimmer mit Dusche und Toilette. Neben speziellen Glampingplätzen bieten einige Campingplätze solche auch als zusätzliche Unterkunftsgarantie an.

Glamping: Alles rund ums Luxuscamping

Ausflug in die Geschichte

Doch wer hat’s erfunden? Das ist Definitionssache. Denn der Mensch wurde erst vor rund 10.000 Jahren sesshaft, erfand den Ackerbau und zähmte das Vieh. Historisch betrachtet waren wir also länger eine wandernde Spezies – vielleicht ist es dieses Erbe, das Campingfans noch stärker spüren als jene, die ein Hotelzimmer mit vier Wänden und Service bevorzugen. Vor der Sesshaftwerdung war es die Natur des Menschen, von Ort zu Ort zu ziehen. Immer den Wildtierherden nach. Natürlich musste er seine Unterkünfte in Form von Tipis mitnehmen oder sich Höhlen als Unterschlupf suchen. Und da irgendeine Art von Dach über dem Kopf damals wahrscheinlich schon das Höchste an Komfort war, was man sich wünschen konnte, war das vielleicht schon Glamping.

Das, was man den ersten Luxuscampingplatz nennen könnte, entstand um 1532 in Schottland. John Stewart, der 3. Earl of Atholl, errichtete für King James V und seine Mutter in den schottischen Highlands eine Art „temporären Palast“. Dieser war aus Baumstämmen gefertigt, hatte einen Wassergraben und war innen mit Wandteppichen und Seide ausgekleidet. Außerdem reichte man Essen und Getränke in rauen Mengen. Als der König und seine Mutter wieder abreisten, brannte er das Anwesen nieder.

Glamping im 16. Jahrhundert

Um 1520 fand in Frankreich ein diplomatischer Gipfel statt, bei dem auch King Henry VIII von England und König Francis I von Frankreich anwesend waren. Zu diesem Event errichtete man 2.800 Zelte und Pergolas. Angeblich waren diese von Brunnen umgeben, die Rotwein spendeten. In der Türkei und in vielen Ländern Zentralasiens lebten – und leben bis heute – viele Menschen in Yurten, die so bequem eingerichtet sind, dass sie mit jedem Hotelzimmer mithalten könnten. Und als in Afrika Safaris immer populärer wurden, musste man sich ebenfalls etwas einfallen lassen, um die zahlungskräftige Klientel bei Laune zu halten. Die ersten luxuriösen Safari-Lodges im Zelt-Stil entstanden im 20. Jahrhundert.

Glamping: Alles rund ums Luxuscamping

Glamping: Alles rund ums Luxuscamping

Langsam breitete sich diese Form der Unterkünfte über die ganze Welt aus. Laut Google Trends begannen erstmals um 2007 die ersten Menschen, nach dem Wort „Glamping“ im Internet zu suchen. Die meisten Suchanfragen kamen aus Irland und UK. 2014 wurde er auch in den USA populär, 2015 nahm man das Wort ins Oxford Dictionary auf. Heute ist er in aller Munde. Und nicht selten kostet eine Glamping-Unterkunft mittlerweile sogar mehr als ein Hotelzimmer in vergleichbarer Lage oder mit vergleichbarer Ausstattung.

Hilfreiche Tipps

  • Es gibt keine Regeln, ab wann eine Campingunterkunft zur Glampingunterkunft wird. Erkundigen Sie sich daher vorab genau, welche Einrichtungen vor Ort zur Verfügung stehen. So vermeiden Sie unangenehme Überraschungen
  • In der Regel ist in einer Glamping-Unterkunft alles vorhanden, was man braucht. Schlafsack, Bettwäsche, Luftmatratzen und Co. können daher getrost daheim bleiben
  • Meist gibt es zwar eigene Toiletten und Badezimmer, und obwohl diese oft genauso komfortabel sind wie „echte“ Vertreter ihrer Art, kommen auch Trockentoiletten und chemische Toiletten zum Einsatz

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