Advent, Wellness und eine Kellergasse im Weinviertel

Advent, Wellness und eine Kellergasse im Weinviertel
Waren Sie schon einmal in Hadres? Der Ort im Weinviertel lädt mit seiner Kellergasse gerade im Advent zu einem Besuch ein.

So viel Gegend! Im nördlichsten Zipfel des Weinviertels gibt es keine erwähnenswerte Berge. Auch größere Seen sucht man vergeblich. An der Grenze bei Laa, da, wo die Thaya in Richtung Tschechien abbiegt –muss man, über braunen Äckern und matt glänzenden Wiesen auch sehr viel Grau in der Luft erleiden: Dort  drängt sich beim ersten Durchfahren der Eindruck auf: Hier gibt’s doch nichts zu sehen, bitte fahren Sie weiter!

Dem ist – erraten! – nicht so.

Denn wer genauer hinsieht, dem offerieren Land und Leute hier oben, um geografisch nicht ganz präzise zu formulieren, allerhand.

Hadres zum Beispiel. Die Gemeinde mit einem Schwert im Wappen beherbergt knapp 1.700 Seelen und ist den meisten Menschen vermutlich kein Begriff. Tatsächlich aber hat der kleine Ort die längste zusammenhängende Kellergasse – Experten sagen: Kellertrift – von, ja von wo eigentlich? Vielleicht nicht von der ganzen Welt, aber jedenfalls im Weinviertel.

Das ist für sich genommen schon erstaunlich. Wirklich spannend wird die Kellertrift, wenn man sie erlebt, oder genauer: durchmisst.

Der Advent ist ein hervorragender Anlass, um die Gasse in gemächlichem Tempo zu  durchstreifen, immerhin ist sie 1,6 Kilometer lang – in eine Richtung. Der Weg steigt stetig und die seit Menschengedenken unveränderten und immer noch genutzten Presshäuser sind vielfach zugänglich.

Sei es, weil darin Holz-Schnitzereien oder anderes Handwerk feilgeboten werden.

Sei es, weil man mit Punsch, Waffeln oder pikanten Speck- und Käsebroten verköstigt wird.

Im Vorjahr war Zwangspause, aber in diesem Herbst soll der Adventzauber in der (Achtung, Auflösung!) längsten „geschlossenen“ Kellergasse Europas am 4./5. und 11./12. Dezember wieder wie üblich stattfinden (jeweils von 13 bis 18 Uhr). Wie übrigens an vielen niederösterreichischen Orten mit besonderen Adventveranstaltungen (siehe unten). Wer Hadres sieht, wird auch verstehen, dass Alfred Komarek seine „Polt“-Romane hier nicht nur verfilmen ließ, sondern sich auch selbst ein Presshaus samt Keller gekauft hat.

Wem die Vorstellung, zwischen offenen Kellerstüberl über Schnee und Matsch zu marschieren, keine rechte Freude bereiten will, der kann auch in Laa/Thaya bleiben. Die gleichnamige Therme ist ein Ort, an dem die Zeit stillsteht – vorausgesetzt, man lässt es zu. Der Turm, in dem sich der Silent Spa der Therme findet, erinnert an einen sakralen Bau, in dem Säulenpools, Solebecken und Kaskadenbrunnen Erwachsene vergessen lassen, dass es so etwas wie Aufgeregtheit und Stress gibt. Vor den Fenstern liegen ruhig die ersten Streifen von Tschechien und die Ausläufer des Weinviertels (siehe: weinviertel.at)

Wie gesagt: Es gibt so viel Gegend hier.

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