Sport macht laut Studie nicht unbedingt schlau
Es gibt kaum wissenschaftliche Belege für eine positive Wirkung von Sport auf die geistige Leistungsfähigkeit. Zu diesem Schluss kommt ein internationales Forschungsteam mit Schweizer Beteiligung in einer am Montag im Fachblatt Nature Human Behaviour veröffentlichten Studie.
"Die positive Wirkung körperlicher Betätigung auf die kognitive Leistungsfähigkeit wird als selbstverständlich angesehen", schrieben die Forschenden der Universität Granada (Spanien) und der Universität Lausanne in der Studie.
Selbst die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt Sport, um die kognitive Leistungsfähigkeit zu erhalten und zu steigern.
Vermeintliche Belege
Um diese Behauptung zu untersuchen, haben die Forscherinnen und Forscher 24 Meta-Analysen zum Thema untersucht, die 271 Primärstudien umfassten, unter die Lupe genommen. Insgesamt analysierte sie so Daten von rund 11.300 Studienteilnehmerinnen und -teilnehmern.
Die Forschenden fanden heraus, dass die anfänglichen kleinen, statistisch signifikanten positiven Auswirkungen von körperlicher Bewegung auf die Kognition nach Berücksichtigung möglicher Einflussfaktoren (wie Unterschiede zwischen den Kontrollgruppen und den Ausgangssituationen der Studien) verschwanden.
"Die Ergebnisse schließen nicht aus, dass körperliche Betätigung bei gesunden Menschen einen potenziellen Nutzen für die Kognition haben kann, machen aber deutlich, dass es derzeit nur wenige Belege für diese Behauptungen gibt", schrieben die Autorinnen und Autoren in der Studie.
Keine Ausreden
Dennoch betonten die Forscherinnen und Forscher, dass die Vorteile körperlicher Aktivität für die allgemeine körperliche Gesundheit ausreichen, um eine evidenzbasierte gesundheitspolitische Sportförderung zu rechtfertigen.
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