Coronavirus: In den USA nehmen Putzmittel-Vergiftungen zu

Coronavirus: In den USA nehmen Putzmittel-Vergiftungen zu
Unfälle mit Desinfektionsmitteln nehmen zu. Ärzte sehen einen Zusammenhang mit dem Aufruf zu mehr Hygiene.

Hygiene ist die beste Form, um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen. Doch der Umgang mit Desinfektionsmitteln und Haushaltsreinigern ist wohl nicht jedem geläufig - zumindest in den USA scheint das so zu sein. Zu diesem Schluss kommen jetzt die Ärzte, die bei Giftnotrufzentralen beraten.

"Ich dachte: Bin ich der einzige, der eine starke Zunahme feststellt", sagte Diane P. Calello, medizinische Direktorin des New Jersey Poison Information and Education System und eine der Autorinnen, die einen Bericht zu diesem Problem veröffentlicht haben.

Trend bei Anrufen

Andere sahen aber den gleichen Trend und fragten sich, ob die versehentlichen Vergiftungen eine heimtückische Folge der Verbreitung des Coronavirus seien. Die Gruppe initiierte die Studie, um festzustellen, ob es einen möglichen Zusammenhang zwischen dem Anstieg der Vergiftungen und den Empfehlungen der Gesundheitsbehörden gab, so viel wie möglich zu reinigen und zu desinfizieren.

Von Januar bis März gingen bei den Giftnotrufzentralen 45.550 Anrufe im Zusammenhang mit Reinigungs- (28.158) und Desinfektionsmitteln (17.392) ein, so der Bericht, was einem Gesamtanstieg von 20,4 Prozent im Vergleich zum gleichen Zeitraum im Jahr 2019 und 16,4 Prozent mehr als 2018 entspricht.

Die Autoren warnten, dass die tatsächliche Zahl der Vergiftungen wahrscheinlich sogar noch höher sei, da die Daten nur aus gemeldeten Hilferufen stammten.

Die Callcenter zeichneten auch keine Informationen über die Gründe auf, ob die Anrufe zum Beispiel auf eine direkte Besorgnis über das Coronavirus zurückzuführen sei. Dennoch: "Es scheint einen klaren zeitlichen Zusammenhang mit dem verstärkten Einsatz dieser Produkte zu geben", schrieben die Autoren.

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