Warum neue Krebsnamen die Therapie verbessern könnten

Brustkrebszellen: Eine vorbeugende medikamentöse Therapie könnte künftig bei Frauen nach der Menopause mit hohem Brustkrebsrisiko durchgeführt werden
Laut US-Forschern führen Bezeichnungen wie Brust- oder Lungenkrebs zu falschen Behandlungen.

Brustkrebs, Lungenkrebs oder Hautkrebs: Krebsarten werden nach dem Organ benannt, in dem sie sich bilden. US-Forscher fordern jetzt, Tumore nicht mehr nach dem Entstehungsort zu benennen. Stattdessen sollte bei der Klassifizierung genetische und molekulare Ähnlichkeiten eine Rolle spielen. Diese Neubenennungen würden dann auch zu effizienteren Behandlungen führen, wie sie in einem Bericht der BBC sagen.

Die Wissenschaftler untersuchten zuvor 33 Krebsarten von mehr als 10.000 Patientinnen und Patienten - 23 der verbreitetsten Tumortypen und zehn seltene, um die Ähnlichkeiten und Unterschiede festzustellen. Die 33 Krebsarten ließen sich in 28 Cluster ähnlicher Moleküle einteilen.

„Es ist Zeit, die Lehrbücher über Krebs neu zu schreiben“, sagt Mitstudienautor Christopher Benz. Bei ihren Forschungen zeigte sich nämlich, dass fast zwei Drittel der Tumorarten, die im molekularen Aufbau sehr ähnlich sind, in mehr als einer Körperregion auftreten. Eine Tumorart wurde sogar in 25 verschiedenen Körperregionen gefunden. Das Problem für die Patienten: Dieser Tumor wird ganz unterschiedlich behandelt - je nachdem, wo er auftritt. Auf der anderen Seite werden solche Krebsarten, die eigentlich zusammen gehören, in mehrere Arten unterteilt. Für die Mediziner wie dem Onkologen Benz ist somit klar: "Viele Patienten erhalten nicht die effizienteste Behandlung."

Er fordert Spitäler, Ärzte und Pharmaindustrie dazu auf, besser zu kooperieren, um die optimale Behandlung der Patienten zu ermöglichen. Bis es aber zielgenauere Medikamente gibt, wird es wohl noch mindestens zehn Jahre dauern.

 

 

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