Harry Potter und die tödlichen Waffen – Parodie geht viral
Anscheinend hatte jemand viel Fantasie und noch mehr Zeit, ansonsten wäre die Parodie der erfolgreichen Film-Serie "Harry Potter", in der alle Zauberstäbe durch Pistolen ersetzt wurden, wohl nicht entstanden. Hunderte Stunden Arbeit aufgeteilt auf fast fünf Jahre soll in "Harry Potter and the Deathly Wappons" (Harry Potter und die tödlichen Waffen) stecken.
Fans der zauberhaften Filme wird nicht entgangen sein, worauf der Titel anspielt. Nämlich auf den letzten Teil der Buch- und Filmreihe: "Harry Potter and the Deathly Hallows" (Harry Potter und die Heiligtümer des Todes).
Über 175 Effekt-Schüsse, die der Ersteller humorvoll "gut-genug-aussehend" nennt, sind in der Parodie zu sehen und sie sind einfach nur absurd: Hagrid schießt Dudley in den Hintern, die Spieler ballern sich gegenseitig beim Quidditch-Spiel vom Besen und Hermine setzt Nevil ohne zu Zögern eine Kugel in den Kopf.
Das Internet lacht
Die Kombination aus Harry Potter und Waffen brauchte nicht lang um viral zu gehen. Tausende Tweets und Witze machten das möglich. "Das ist die USA-Version", schreibt ein User und spielt damit auf den starken privaten Waffenbesitz, die häufigen Amokläufe an Schulen und die lockeren Waffengesetze in den Vereinigten Staaten an.
Auch Referenzen zur Actionkomödie "Guns Akimbo" kommen nicht zu kurz, denn in dem Film werden dem Harry-Potter-Hauptdarsteller Daniel Radcliffe Pistolen an die Hände geschraubt.
harrypotterwithguns.com
Auf der offiziellen Website des Projekts waren zeitweise die vollen 169 Minuten zu sehen. Diese sind nun, wohl aufgrund fehlender Rechte oder aus Angst vor Warner Brothers entfernt worden – ein mehrteiliger Zusammenschnitt der besten Momente soll stattdessen auf YouTube folgen.
Was auf der Website weiterhin zu finden ist: Ein langer Text vom Menschen hinter der absurden Parodie. Humorvoll erklärt er unter Anderem, wie überraschend einfach es gewesen sei, Magie mit Waffen zu ersetzen, auch wenn es offensichtlich nicht immer realistisch wirke. Das sei für einen "lächerlichen Parodie-Witz-Film" aber auch okay.
Mehr als nur humorvoller Zeitvertreib
Zusätzlich erzählt der Editor, dass das Projekt zwar als geschmacksloser Witz gestartet habe, er im Zuge der "Schießereien und anderem täglichen Horror" aber einen tieferen Sinn in ihr sehe. In über 600 Wörtern wird auf der Website erklärt, wie gefährlich Waffen und die Obsession der Hollywood-Produzenten mit ihnen seien. "Wir sollten uns für jeden Moment, den wir auf dieser Erde haben, glücklich schätzen und versuchen, sie zu einem besseren Ort für uns alle zu machen. Aber ich denke, wir lieben es einfach zu Töten." Und deswegen würde es in den Medien glorifiziert werden. Es sei cool geworden, eine Waffe schnell zu leeren oder sie in Slow-Motion zu zeigen. "Aber am Ende ist eine Pistole eine Maschine, geschaffen um zu töten."
In der Zeit, die es brauche, den ganzen Film zu schauen, würden laut Statistik neun Menschen in den USA angeschossen werden und vier davon würden sterben. Doppelt so viele Selbstmorde mit Waffen seien noch hinzuzufügen.
Zum Schluss werden auf der Website Möglichkeiten aufgezählt, die man gegen "Gun Violence" (Waffengewalt) tun könne. Mit Politikern sprechen, Freunde aufklären, sich gegen Waffen bekennen, oder Spenden sammeln sind einige davon.
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