New York: Warum Vielflieger hier auf dem Rollfeld schlafen

- Das TWA-Building am JFK-Flughafen, entworfen von Eero Saarinen, dient jetzt als nostalgisches Hotel.
- Das Hotel bietet eine Lockheed Constellation als Bar und puristisch ausgestattete Zimmer für Airportspotter.
- Zusätzliche Attraktionen sind eine Curling-Bahn, ein Sweet’N Glow Salon und Fanartikel für Flugenthusiasten.
Sie landen in New York auf dem JFK-Flughafen, aber der Anschlussflug startet erst am nächsten Tag? Oder Sie sind ein Design-Kenner mit einem Hang zur Extravaganz? In beiden Fällen lockt eine Übernachtung in einem der merkwürdigsten Hotels der Welt. Das TWA-Building wurde vom weltbekannten finnischen Architekt Eero Saarinen zwischen 1956 und 1962 erbaut. Damals war das Hauptquartier der Trans World Airlines noch State of the Art, heute funktioniert es als eine spektakulär-nostalgische Erinnerung an die Zeiten, als Fluglinien wie Pan Am und TWA noch Stil und Glamour ausstrahlten.
Ein Traum für Airportspotter
Seit einigen Jahren wird das toprestaurierte Gebäude als Hotel genutzt. Schon von Weitem ist das elegant geschwungene, rot-weiße Gebäude gut zu erkennen. Auf dem Parkplatz vor der Eingangshalle stehen ein paar ramponierte Straßenkreuzer aus den Sechzigerjahren, so als ob die Corleones gerade erst zum Drive-by-Shooting vorbeigeschaut hätten. Schon nach dem ersten Blick ins weiß getünchte Hotelfoyer stellen sich Fragen: Kommen gleich Eva Pflug und Dietmar Schönherr um die Ecke, ist man versehentlich in den Kulissen von „Raumpatrouille Orion“ gelandet? Für Airportspotter dürfte es allerdings nichts Aufregenderes geben, als eine Nacht in einem der puristisch-nüchtern ausgestatteten Zimmer des Hotels zu verbringen.
- Metropolitan Museum of Art: Interessant ist auch das treppenförmige Gebäude an der Madison Avenue selbst, es wurde im brutalistischen Stil erbaut.
- Guggenheim Museum: Zuerst umstritten, avancierte es zu einem herausragenden Bau der „modernist architecture“.
- Seagram Building: Modernistischer Wolkenkratzer auf der Park Avenue, 1958 erbaut. Das klare Design aus Stahl und Glas ist extrem gut gealtert.
Wacht man mitten in der Nacht auf, könnte man leicht irritiert den Eindruck gewinnen, dass man sich mitten auf die Start- und Landebahn des Airports verirrt hat, den bodentiefen Fenstern sei Dank. Futuristisch auch die lang gezogene Theke in der Foodhall, in der 24/7-Kaffee, Frühstück und Snacks gereicht werden. Eine deftige Burgerküche gibt es in der Poolbar auf dem Dach des Gebäudes, Fine Dining im Paris Café.
Eine Lockheed als Bar
Ein zusätzliches Gimmick des Hotels ist eine Lockheed Constellation von 1958, die auf einer (nicht aktiven!) Landebahn als skurrile Bar in Betrieb genommen wurde.
Fazit: Checkt man im TWA-Hotel ein, begibt man sich auf eine wahrlich amüsante Zeitreise, der Besuch einer Curling-Bahn oder eines nostalgischen Sweet’N Glow Salons inklusive – selbst das Fitness-Gym hat olympische Ausmaße. Und im Shop findet man eine Menge Fanartikel für Vielflieger der ersten Stunde, zudem ist auf einer Empore auch die Stewardessen-Mode der ersten Generationen zu bewundern.
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