Mit Jon Bon Jovi am Kreuzfahrtschiff: Das Paradies für Fans

Ein Sänger steht mit ausgebreiteten Armen auf einer Bühne vor einem großen Publikum.
Mit der "Runaway To Paradise"-Cruise startete Amerikas größter Anbieter für Musikkreuzfahrten heuer mit Mittelmeer-Reisen.

Jon Bon Jovi strahlt. 200 Seemeilen vor Palma de Mallorca steht er auf dem Pooldeck der Norwegian Pearl vor 2.000 Fans auf der Bühne und spielt eines von drei Konzerten der „Runaway To Paradise“-Kreuzfahrt. „Ich habe noch nie für Ladys gespielt, die im Bikini im Pool planschen“, grinst er. „Ich liebe es.“

Seine Freude teilt auch Sandra Enzinger. Die 36-Jährige, die mit ihrem Mann eine Indoor-Kart-Bahn in Spielberg betreibt, ist seit ihrem elften Lebensjahr Bon-Jovi-Fan und mit einer Freundin aus Deutschland auf der Pearl. „So gut darauf wie bei der Show am Pooldeck war Jon während der ganzen Europa-Tour nicht“, sagt sie.

 

Eine Frau posiert vor einer Ausstellung mit Bühnenkostümen von Jon Bon Jovi.

Sandra Enzinger im Atrium der "Norwegian Pearl", wo man Teile der Memorabilia-Ausstellung sehen konnte.

„Das lag sicher an der Umgebung – bei Sonnenuntergang auf dem Meer! Und daran, dass er mit der Band Kings Of Suburbia auftrat.“ Mit der spielt Jon Bon Jovi kleinere Privatkonzerte und muss dabei – wie sonst bei Stadion-Auftritten – nicht nur die Band-Hits singen, sondern kann auch Cover-Songs einbauen, die ihm selbst Spaß machen.

Eine Band spielt vor einer jubelnden Menschenmenge auf einer Bühne unter einem Abendhimmel.

Perfektes Setting für tolles Konzert: Jon Bon Jovi singt bei Sonnenuntergang am Meer.

Aber nicht nur das Konzert war für Enzinger einmalig, sondern die ganze Reise: „Dadurch, dass man auf dem Schiff war, konnte man eine Woche lang voll in die Bon-Jovi-Welt eintauchen.“ Wohl auch deshalb gingen am Hafentag in Palma nur 400 Leute von Bord, um die Stadt zu erkunden.

Zuschauer entspannen sich vor einer Bühne mit der Aufschrift „Runaway to Paradise“.

Hafentag in Palma: Statt Stadtbesichtigung lieber schon um 11.00 am Pooldeck den besten Platz fürs Konzert reservieren.

Genau das – „ein Gemeinschaftserlebnis, das man nicht vergisst“ – will Veranstalter Anthony Diaz, CEO der Firma Sixthman, den Fans geben. Seit fast 20 Jahren chartert er Schiffe der Norwegian Cruise Line, um darauf  Musik-Events zu organisieren – heuer auch erstmals im Mittelmeer. „Wir produzieren On-Board-Festivals für Stilrichtungen wie Blues, Country oder 90er-Jahre-Rock, oder – wie mit Bon Jovi – Gastgeber-Events, wo ein Act mit seinen Fans auf Kreuzfahrt geht.“  

Ein Mann mit Bart und blaugrünen Augen lächelt vor einer Ziegelwand.

Anthony Diaz, CEO von Sixthman

Mehr als 130 solcher Reisen hat Diaz mit seinem Team schon organisiert. Und diese Erfahrung zeigt sich auch bei der „Runaway To Paradise“-Kreuzfahrt. Sandra Enzinger gefiel die gute Organisation und das reiche Rahmen-Angebot: „Wir konnten gar nicht alles machen, was uns interessiert hat. Super waren die ,Behind The Scenes’-Events im Theater der Pearl, wo Jons Bruder Matt, der jahrelang mit ihm auf Tour war, und Bon-Jovi-Produzent Obie O’Brien Anekdoten erzählten und Fan-Fragen beantwortet haben.“

Ein Roulettetisch in einem Kasino mit dem Aufdruck „Jon Bon Jovi“.

Bon Jovi überall: Im Casino der "Norwegian Pearl" . . .

Drei Aufzüge mit unterschiedlichen Motiven in einem Flur.

. . . an den Aufzugstüren . . .

Eine Getränkekarte für „Runaway to Paradise with Jon Bon Jovi“ mit verschiedenen Cocktailangeboten.

 . . .  in den Bars  . . .

Eine Ausstellung mit Bühnenkostümen und Postern von Bon Jovi auf einem Kreuzfahrtschiff.

 . . . und im Atrium und bei der musikalischen Untermalung in den Gängen und Restaurants des Schiffs.

Mehrere Jeans der Marke Hart Dagger liegen auf einem Tisch, daneben ein Porträt von Jon Bon Jovi.

In der Bibliothek gab es einen Shop für Jon Bon Jovis Denim-Kollektion . . .

Ein Verkaufsstand mit T-Shirts, Aufklebern und anderen Artikeln vor einem Fenster mit Meerblick.

 . . . und exklusives Merchandising für die "Runaway To Paradise"-Kreuzfahrt.

Ein Schild wirbt für das JBJ Soul Kitchen Restaurant und seine Gemeinschaftsangebote.

Ein Restaurant der "Pearl" stellte das Konzept und die Speisen von Bon Jovis Benefiz-Küche "Soul Kitchen" vor.

Ein Mann signiert eine Flasche Roséwein für eine Frau.

Jesse Bongiovi zeigt einem Fan den "Hampton Water"-Wein, den er mit seinem Vater herstellt.

Zwei Männer sitzen auf einer Bühne in Sesseln und unterhalten sich.

Matt Bongiovi, Bon Jovis langjähriger Tourmanager, und Produzent Obie O'Brien bei "Behind The Scences"-Event.

Auch der Vortrag des Bon-Jovi-Fotografen David Bergman, der seine Fotos zeigte und dazu Hintergrundgeschichten erzählte, hat ihr gefallen. „Die Weinverkostung, bei der Jons Sohn Jesse seinen ,Hampton Water’-Rosé-Wein vorstellte, war auch gut. Aber den Wein kannte ich ja schon.“

Ein Musiker tritt auf einer Bühne vor einem großen Publikum im Freien auf.

John Rzeznik von den Goo Goo Dolls, einer von neun Gastacts, erzählte, wie er vor vielen Jahren im Vorprogramm von Bon Jovi auftrat.

Zusätzlich gab es eine Memorabilia-Ausstellung, die Möglichkeit, ein Foto mit Jon zu machen, einen Merchandising-Shop samt der Kollektion von Bon Jovis Denim-Label „Hart N Dagger“ und Vorführungen von Konzert-Filmen. In einem der Restaurants konnte man das Konzept der Bon-Jovi-Benefizküche „Soul Kitchen“ kennenlernen. Und bei einem Karaoke-Konzert durften Fans – wie ihr Idol – mit den Kings Of Suburbia live singen. Wegen all dem, sagt Enzinger, konnte sie nur wenige der neun anderen Bands sehen, die auf  fünf Bühnen auf dem Schiff auftraten und Meet&Greets abhielten.

Menschen genießen ein Konzert auf dem Deck eines Kreuzfahrtschiffes mit Pool.

Karaoke-Konzert: Fans singen mit Jons Band.

Dafür schaltete sie gern noch den Fernseher ein, wenn sie abends zurück in die Kabine kam. Denn da gab es Bon-Jovi-Kanäle mit Konzert-Videos und Berichten von den Ereignissen des Tages an Bord der Pearl. Hardcore-Fan Enzinger schwärmt  auch von den unerwarteten Geschenken, die abends am Bett lagen: Ein signiertes Poster, ein Kofferanhänger  am Abreisetag, eine Decke – weil man am Schiff zu wenig Schlaf bekommt. Selbstverständlich mit dem „Runaway To Paradise“-Logo.  

Ein Koch mit roter Mütze bereitet auf einer Grillplatte ein Gericht mit Ei zu.

Sogar die Teppanyaki-Showköche waren im Bon-Jovi-Fieber, sangen "It's My Rice", als Reis und Eier auf der Grillplatte bruzelten.

Auf einem runden Tisch stehen Kosmetikartikel und Spiegel, im Hintergrund sind Personen zu sehen.

Auch an die Eitelkeit der zu 69 Prozent weiblichen Bon-Jovi-Fans an Board der Pearl wurde gedacht: Schmink-Station beim Anstellen für das Foto mit Jon.

Eine Band spielt auf einer Bühne mit Sternenhintergrund und blauer Beleuchtung.

Als Bon Jovis Akustik-Storyteller-Show wegen Schlechtwetters ins Theater verlegt werden musste und wegen des geringeren Fassungsvermögens zwei Mal stattfand . . .

Ein Bildschirm zeigt Informationen zur Versammlungsstation für eine JBJ Q&A Storyteller Show auf der Norwegian Jade an.

 . . . wurde die Aufteilung des Publikums auf die Shows nach Musterstationen vorgenommen und das Prozedere perfekt kommuniziert.

Ein Bildschirm kündigt einen Simulcast mit JBJ Q&A und Storyteller Sets an.

Und wer gerade nicht im Theater war, konnte per Videoübertragung im Atrium auch die jeweils andere Show sehen.

Blick hinter die Bühne mit Instrumentenkoffern und einem Mülleimer im Vordergrund.

Bestes Festival-Equipment bei der Hauptbühne am Pooldeck.

Eine Gitarre und eine Jacke mit US-amerikanischer Flagge in einer Vitrine.

Improvisiert wird auf Grund der örtlichen Gegebenheiten an Bord nur beim Aufbau der Backstagebereiche der kleineren Bühnen.

Eine Band spielt auf einer Bühne vor Publikum, während ein Buffet bereitsteht.

Wer lange feiert muss auch essen: Um Mitternacht wurden nochmal Snacks serviert.

Eine Collage mit Bon Jovi-bezogenen Bildern und Texten, die an einer blauen Tür hängt.

All das danken hingebungsvolle Fans: Kabine 4587 leidet nicht an Bon-Jovi-Sucht, sondern genießt jede Sekunde davon.

All das kostet natürlich. „Die Suiten im exklusiven ,The Haven’-Bereich der Pearl können wir nicht verkaufen, denn die sind für die Musiker reserviert“, erklärt Diaz. „Weil man von dort Zugang zur Pool-Deck-Bühne hat und die Pearl eines der wenigen Schiffe ist, die am Pooldeck für alle Gäste gleichzeitig Platz haben, ist sie  ideal für unsere Festivals. Wir haben 120 Sixthman-Leute für die Konzert-Organisation und Künstlerbetreuung an Bord. Das sind weitere 60 Kabinen, die wir nicht verkaufen können. Und weil Bon Jovi ein Top-Star ist, sind wir auf diesem Trip bei dem dreieinhalbfachen Preis, den Kabinen auf einer normalen Pearl-Kreuzfahrt kosten.“

Das Kreuzfahrtschiff „Norwegian Pearl“ fährt auf dem offenen Meer.

Die Norwegian Pearl: Wegen der Bauweise das ideale Schiff für ein Rockfestival auf hoher See.

Trotzdem kamen Fans aus 53 Nationen, darunter Indien, Brasilien und Südafrika, zur Barcelona-Palma-Reise mit Bon Jovi. Auch für Enzinger ist der Preis kein Problem: „Ich würde jederzeit wieder eine ,Runaway To Paradise’-Kreuzfahrt buchen. Ich war dabei wirklich im Bon-Jovi-Paradies.“ Nur der Star selbst wollte nicht am Schiff übernachten. Während seine Fans auf der Pearl feierten, arbeitete er in Palma an seinem neuen Album.

Jon Bon Jovi tritt vor einer jubelnden Menschenmenge auf.

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