Lignano abseits vom Strand: Unterwegs mit Fischern in der Lagune

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Lignano mal anders: Die Lagune von Marano verbindet Meer und Fluss und ist Heimat von 300 Wasservogelarten. Vor allem die Fischerhütten stechen hervor.
  • Die Lagune von Marano verbindet Meer und Fluss und bietet eine große Artenvielfalt.
  • Traditionelle Casoni-Hütten stehen auf den Muschelinseln.
  • Touren in der Lagune werden von Stefano Baldo Tucci angeboten.

Oben ist das Wasser süß, unten salzig. Guide Stefano Baldo Tucci erklärt: „Bodennah tummeln sich Goldbrasse, Wolfsbarsch, Meeräschen, Flunder, Stör, auch wilde Austern gibt es; oben hingegen Forellen und andere Flussfische.“

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Guide Stefano Baldo Tucci

In der Lagune von Marano – zwischen dem Badeort Lignano Sabbiadoro, der Isola Marinetta, Marano Lagunare und Grado – trifft das Meer mit dem Fiume Stella sowie anderen Wasserläufen zusammen. Stefano führt in seinem Boot Touristen durch diese Landschaft zwischen Himmel und Wasser.

Große Artenvielfalt

Dazwischen verstreut liegen kleine Inseln, ihr Saum aus Schilfhalmen verneigt sich mit jeder Welle des vorbeifahrenden Bootes. Die beiden Schutzgebiete Riserva Naturale Foci dello Stella am Mündungsgebiet der Stella sowie das Reservat Valle Canal Novo bewahren das Ökosystem mit einzigartigem Fisch- und Artenreichtum. Speziell Ornithologen finden ein Paradies: Dreihundert Arten Wasservögel (die Hälfte von ganz Europa!) leben hier, so auch Eisvogel und rote Reiher. Der Seeregenpfeifer baut Nester – eine absolute Rarität in Oberitalien.

Insgesamt weist die Lagune von Marano eine Fläche von 160.000 Quadratkilometern mit gemischtem Wasser auf, an manchen Stellen nur zwanzig, maximal aber 150 Zentimeter tief. Bojen und Wegweiser markieren die schiffbaren Passagen, daneben regiert der Schlamm.

Schilfhütten mit Tradition

Eine Besonderheit sind die Casoni: Traditionsreiche Fischerhütten aus Holz und Schilf, errichtet auf winzigen Muschelinseln und Pfählen. Insgesamt bestehen noch fünfundvierzig davon, Stefano ist gemeinsam mit einem befreundeten Fischer Besitzer eines Casone, pflegt es mit viel Hingabe und zeigt es gerne seinen Gästen.

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Typisch für die Lagune sind die Fischerhütten aus Holz und Schilf. Fünfundvierzig gibt es noch.

Frischen Fisch fischen

Auf einem Seitenarm der Stella-Mündung liegt das Ristorante „La Bilancia di Bepi“, ein einfacher Holzpfahlbau zwischen Schilf und Bäumen, dahinter ein Gärtchen. Von den superfrischen, strikt regionalen Fischköstlichkeiten war angeblich schon Ernest Hemingway begeistert.

Bootsausflug Zum Beispiel mit „Somewhere Tours“ von Stefano Baldo Tucci und Besuch der Casoni, somewheretours.it

La Bilancia di Bepi Uriges Fischrestaurant im Naturschutzgebiet Foci del Fiume Stella, labilanciadibepi.it

Ausflug Marano Lagunare Das venezianisch anmutende Fischerdörfchen ist per Fahrrad  (ab Lignano 34 km) oder Linienschiff erreichbar, lignanosabbiadoro.de

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Braucht die Küche frische Ware, wird das Netz hochgezogen.

Direkt vor dem Restaurant erstreckt sich quer über den Wasserweg ein gewaltiges, 25 mal 25 Meter großes Fischernetz, meist im drei Meter tiefen Wasser verborgen. Braucht die Küche frische Ware, wird das Netz hochgezogen und Lokalbesitzer Daniele Ciprian fährt mit dem Boot raus, um es zu entleeren. Pech für jene Fische, die gerade darüber schwammen: sie landen binnen weniger Minuten in der Pfanne.

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