Nur fünf von 13 Schultaschen überzeugten im AK-Test

Strengere Kontrollen von privaten Schulen und Kindergärten
Schüler und eine Physiotherapeutin testeten Schultaschen. Ärgerlich sind vor allem die falschen Angaben bezüglich Eigengewicht.

Für die Taferlklassler zählen Einhörner, Dinos und andere Motive auf den Schultaschen, bei den Eltern stehen Komfort, verstellbare Tragegurte und Reflektoren im Vordergrund. Die Arbeiterkammer (AK) Oberösterreich rückte mit drei Schulanfängerinnen und -anfängern und einer Physiotherapeutin zum Test aus.

Fünf der 13 Ranzen schnitten sehr gut, acht gut ab. "Die Kombination aus Gewicht und Komfort ist wichtig", erklärte Ulrike Weiß, Leiterin der Abteilung Konsumentenschutz.

Beim AK-Test standen Tragekomfort, die individuelle Anpassungsfähigkeit an die Wirbelsäule und die optische Warnwirkung im Vordergrund. Eine gute Schultasche sollte durch ein verstellbares Rückenteil mit dem Kind mitwachsen und stabil sitzen, was vor allem durch Brust- und Hüftgurt unterstützt wird.

Grundsätzlich gilt: Die Oberkante der Schultasche sollte sich auf Höhe der Schultern befinden.

Große Preisunterschiede

Der Preis ist nicht unerheblich, die fünf besten Modelle kamen auf 149 bis 289 Euro, die guten gibt es ab 39,99 bis 249,90 Euro, wobei sich ein gutes Tragegurtsystem und ein verstellbares Rückenteil immer im Preis niederschlugen.

Bei den sehr guten, langlebigen Modellen "geht auch Secondhand" riet Weiß die Augen im Freundes- und Bekanntenkreis bzw. auf Internet-Verkaufsforen offen zu halten.

Wichtig ist auch eine gleichmäßige Gewichtsverteilung mit schweren Sachen direkt am Rücken. Ein Muss sind reflektierende Flächen, die alle Modelle im Test aufwiesen. Bei der Signalwirkung wurde noch Luft nach oben festgestellt.

Eigengewicht oft falsch angegeben

Erstmals wurde das vom Hersteller angegebene Eigengewicht nachgewogen. Nur bei vier Produkten stimmte die Angabe mit der Kontrolle überein, sechs Modelle - auch zwei Testsieger - wichen um mehr als 100, drei sogar um mehr als 200 Gramm ab. Fünf Ranzen wurden mit einem Eigengewicht von unter einem Kilogramm ausgezeichnet, bei nur einem Modell stimmte das tatsächlich.

Wobei Weiß relativierte: "Es kommt auch auf den Komfort an, die Kinder empfanden eine minimal schwerere Tasche mit stabilem Halt angenehmer als eine leichtere, die hin und her rutscht".

Sie empfiehlt, zum Kauf eine Jacke mitzunehmen und zu probieren, ob die Gurte leicht zu verstellen gehen. Am AK-Test-Parcours liefen und hüpften die Kinder mit den Schultaschen, da kam es auf einen guten Sitz an.

Mehr dazu unter: http://ooe.konsumentenschutz.at

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