Ein rhythmisches, dichtes Loblied auf Narren
Einerseits erdig mit breitem Besen den Boden kehrend, andererseits hochphilosophische Gedanken von sich gebend: „Das vollkommen Simultane ist das Nichts ...“ schon zur Einleitung. Ein Schuss Melancholie durchzieht die Szenerie.
Starker Rhythmus
Im Hintergrund eine auf alt gemachte Weltkarte. Sie ist ein Zitat – aus „Der Weltintendant – Eine Über-setzung“, einem der Stücke des Autors Joachim J. Vötter, von dem auch des hier nun gegebene „Yorick stirbt“ stammt. Wie alle Stücke des langjährigen Metal-Band-Musikers, der von den Lyrics kommend zum besessenen Schreiben von Drama- und Prosatexten kam, ist auch dieses dichtest – und stark rhythmisch. Eine Rhythmik, die auch gesetzte gefühlte lange Pausen beinhaltet. Eine Rhythmik, die die Konzentration angesichts des dichten Textes relativ leicht aufrechterhalten lässt.
Es leben die "Narren"!
Positive Umdeutung
Und trotz vielfacher Endzeitstimmung schwimmt auf einer Ebene viel Optimismus, der im Zitat aus einem früheren Stück („Schreber – eine Nervenromanze“) gipfelnd die Formulierung „sich das Leben nehmen“ vom Negativen ins Positive kehrt: Das Leben NEHMEN! Im Sinne von in die Hand nehmen, selbst darüber bestimmen...
Autor: Joachim J. Vötter
Regie, Raum und für dramagraz bearbeitete Fassung: Ernst Binder
Es spielen:
Theaterdirektor: Hubert Kramar
Schauspieler: Daniel Doujenis
Dichter:
Markus Kofler
Ausstattung: Vibeke Andersen
Licht: Geari Schreilechner
Wann & wo?
Bis 28. März, 20 Uhr
Echoraum
1150 Wien; Sechshauser Straße 66
Kartenreservierung: echo@echoraum.at
Telefon: (01) 812 02 09 30
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