Wenn Tücher zu „Instrumenten“ werden…

Eine Gruppe von Mädchen hantiert mit bronzefarbenen Tüchern in einem Klassenzimmer.
Schülerinnen und Schüler des Simmeringer (Real-)Gymnasiums Geringergasse erarbeiteten zu teils schräg verzerrter Musik aufwendige Choreografien. Und zeigten sie am 8. November im Bildungszentrum Simmering.

Golden und silbern glitzernde sowie braune Tücher spielen unterschiedlichste Rollen. Mal tanzen Kids der 1b und 1c unter ihnen, binden sie als Röcke um die Hüften oder als Schalkrawatten um den Hals. Ihre Glanzrollen verleihen ihnen die Kids aber, wenn sie daraus Geigen, Kontrabässe, Querflöten, Trompeten und andere Instrumente „zaubern“ und ein großes „Orchester“ bilden, das zu Musik vom Band aufspielt – sogar mit einer Dirigentin.

Ein Mädchen macht einen Handstand, während andere Mädchen im Hintergrund sitzen und zusehen.
Ob Orchester, Walzer oder Volkstanz ebenso wie Räder oder Breakdance-Moves - stets kommt es aufs Zusammenspiel an. „Ich und die Anderen“ heißt das Projekt im Rahmen von „ Wien Modern“, bei dem zwei Profis mit den Schüler_innen des (Real-)Gymnasiums in der Simmeringer Geringergasse zusammen arbeiten und die Ergebnisse im Festival im Simmeringer Bildungszentrum (Volkshoch- und Musikschule) präsentieren (Infos unten).

Auch echte Instrumente

Eine Gruppe von Kindern tanzt in einer Turnhalle, einige tragen Kostüme.
Der Kinder-KURIER beobachtete und lauschte einer der letzten Proben vor der Aufführung. Danach erzählten einige Teilnehmerinnen über den Probenprozess und was sie sonst musikalisch oder tänzerisch treiben. So spielen Vivenne, Jennifer, Alessandra und Lucia Gitarre, Rahela Klavier. Als sie das sagt, werfen Dilara, Valentina, Rahma und Tanja ein: „Alle meine Entlein kann ich auch am Klavier!“

„So zu spielen als wären die Tücher Instrumente war nicht so schwer, wir haben uns vorher alle YouTube-Videos über die verschiedenen Instrumente angeschaut, wie man sie hält und spielt“, meinen die Mädchen, „schwierig war’s aber am Anfang alles zu koordinieren, dass es echt was Gemeinsames wird“, geben sie zu. Apropos gestehen: Rahela meint offen: „Am Anfang hat mir das Projekt überhaupt keinen Spaß gemacht, aber jetzt gefällt es mir sehr.“

Nervös bis cool

Eine Gruppe von Kindern führt mit bronzefarbenen Tüchern eine Performance auf.
Einige sind am Tag vor der Aufführung ziemlich nervös, wenngleich genau die Erwartung, „vor Publikum zu spielen, aufregend ist“ (Dilara). Ziemlich cool und gelassen geht Jana das an und es ist ihr leicht abzunehmen. „Ich trete mit meiner serbischen folkloregruppe oft auf, fast jede Woche einmal“, kann sie das auch sehr plausibel begründen.

So nebenbei kündigen Tanja, Rahma und Dilara an, dass „wir im Jänner auch in der Aula der Schule auftreten werden – mit Jazzdance, das ist ein Freifach bei uns in der Schule“. „Ich und die Anderen“ war Teil des Musikunterrichts, wenngleich insbesondere in der letzten Woche vor der Präsentation ein Projekt, „bei dem wir fast jeden Tag viel geprobt haben“.

ICH UND DIE ANDEREN
Freitag, 08. November, 18 Uhr
Bildungszentrum Simmering, 1110, Gottschalkgasse 10

Ein musikalisch-tänzerisches Miteinander: Vier Klassen des G11 Geringergasse im elften Wiener Gemeindebezirk setzen sich im Vorfeld des Projekts RSO WIEN MODERN TANZT intensiv mit Zeitgenössischer Tanzmusik auseinander. Während zwei Oberstufenklassen mit Hilfe professioneller Unterstützung eigene Tanzstücke erarbeiten, beschäftigen sich zwei erste Klassen im Rahmen des Projekts «Ich und die anderen» choreographisch mit Fragen des Miteinanders, deren Antworten im Rahmen dieses Abends dem Publikum vorgestellt werden.

Axel Petri-Preis Konzept, Gesamtleitung, Choreographie
Lilian Genn Körperarbeit, Choreographie

Eine Kooperation von WIEN MODERN mit terz.cc und dem Bundes(real)gymnasium Wien 11 Geringergasse.

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