Warum Brot und Kuchen (auf-)gehen
© Heinz Wagner
Neugierige Kinder gibt es überall - die Kinderuni tourt am Land - bei der NÖ-Landesausstellung in Asparn (Brot) und im Nationalpark Thayatal
Durch einen Trichter lassen die Kinder Backpulver in eine Flasche rieseln, dann kommt Essig hinzu. Über die Flaschenöffnung wird vorsichtig ein Luftballon gestülpt. Wie von Zauberhand scheint er sich ganz von alleine aufzublasen. Im Prinzip ist’s der selbe „Schmäh“ wie beim Brot backen. Die beiden Teile reagieren mit einander – produzieren Luftbläschen und die steigen auf.
Hart verdient, umso besser schmeckt's
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Das Experiment vollführen Kinder – im Fall des KURIER-Lokalaugenscheins der 1. Hauptschulklasse aus
Asparn an der
Zaya im Brotlabor der aktuellen Landesausstellung ihrer Heimatgemeinde. Die ist heuer hier dem Brot gewidmet – ein zweiter Teil (Wein) spielt sich in
Poysdorf ab. Selma, Selena, Sophie,
Martin und ihre Kolleginnen und Kollegen produzieren aber auch noch Brot, das nicht aufgeht, Fladenbrot für das sie das Korn mit einem Stein mahlen. „Pfuh, ganz schön anstrengend“, geben Christine, Nina, Theresa und Marcel zu. Doch umso besser munden die knackigen Fladen, die später Nico und die Betreuerin der Station, Eva, aus dem steinernen – zuvor mit Glut aufgeheiztem – Ofen ziehen.
Mehr Experimente und eine Vorlesung
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Sind die genannten Stationen Teil der Landesausstellung, so wurden sie Anfang der Woche um weitere Experimente sowie universitäre Lehrveranstaltungen ergänzt. In Zusammenarbeit mit der
Kinderuni
Wien, die dieses Jahr zum dritten Mal auf Tour durch
Niederösterreich ist, schilderte
Martin Fieder unter dem Titel „Es war einmal…“ kein Märchen, sondern kurzweilig die Geschichte des Menschen.
Bier älter als Brot
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Und setzte praktisch alle in Erstaunen, dass Bier älter ist als Brot. Was nach seiner Erklärung – Getreide wurde wahrscheinlich zufällig nass, begann zu gären, konnte getrunken werden und war gesünder, weil keimfreier als Wasser, logisch klingt, wurde jedoch, so der Wissenschafter, erst vor rund zwei Jahren entdeckt. Teigzubereitung und (Brot) backen war viel aufwändiger – vom Holz sammeln übers Feuer machen und Ofen bauen. In
Asien hingegen, so die interessante Erkenntnis, hätten die Menschen viel früher ge-checkt, dass Wasser auch durch Abkochen keimfrei gemacht werden könne, weshalb sich die Menschen dort eher auf Tee statt wie in unseren Breitengraden auf Alkohol eingestellt haben.
Naturnah
Die Kinderuni on Tour zieht nun in den Nationalpark Thayatal, wo’s ums Entdecken von Flora und Fauna hier – sowie speziell um die Wildkatze geht und anschließend nach Bruck an der Leitha und Traiskirchen, wo „Berge, Zwerge, Edelsteine“ neben den vor allem naturwissenschaftlichen Versuchen auf dem Programm stehen.
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Ermöglicht wird die fahrende
Kinderuni im ländlichen Raum durch die von Haribo-Mitinhaber
Hans Riegel gegründete Kaiserschild-Stiftung, die besonders Naturwissenschaft an Kinder heranbringen möchte. Die
Kinderuni wiederum will Neugier, wie sie praktisch allen Kindern eigen ist, auch dort fördern, wo weit und breit keine Hochschule in der Gegend ist, „denn neu- und wissbegierig sind Kinder überall, auch am Land“, so
Karoline Iber, Geschäftsführerin des Kinderbüros der Universität
Wien, das vor elf Jahren die Kinderuni-Idee nach
Österreich brachte. Und
Guido Wirth, Projektleiter der Landesausstellungen in
Niederösterreich, freut sich, dass die
Kinderuni diesmal auch beim Brot-Teil im Weinviertel Station machte.
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