Wachs, Salz, Zucker und Feuer
Fasziniert schauen Edina und Yuscht was da mit dem Tropfen Tinte passiert, den sie in ihr Glas plumpsen lassen. Erst bleibt nur ein kleiner Punkt an der Oberfläche, langsam rinnt ein bisschen durch di erste Schicht und in der unteren Hälfte breitet sich die Tinte in sehr bizarrer Form aus. Das erinnert ein bisschen an jene zarten Verästelungen, wie du sie erleben kannst, wenn du Tinte oder Farbe auf ein Blatt Papier tropfen lässt das du vorher sehr feucht gemacht hast – hier nur gleich dreidimensional.
Wasser, Öl und Tinte
Wachs, Salz und Staubzucker
Trocken tauchen
Aber nicht nur diese Klasse mit naturwissenschaftlichem Schwerpunkt experimentiert und schnuppert damit in Chemie hinein. Auch die anderen Klassen können mit den „Chemie-Koffern“ (bisher rund 300 für Volksschulen in ganz Österreich sowie 400 in weiterführenden Schulen) arbeiten, weil alle Lehrerinnen und Lehrer dieser Schule die entsprechende Weiterbildung gemacht haben. Sie kommen allerdings nur selten zum Zug. Mitgemacht bei der Ausbildung haben auch die Erstsprachen-lehrkräfte für Arabisch und Bosnisch/Kroatisch/Serbisch.
Vielsprachiger
Zunehmend sollen bei den Versuchen auch verschiedene Erstsprachen mit eingesetzt werden, immerhin bringen mehr als die Hälfte aller Volksschulkinder in Wien eine andere Erst- oder Familiensprache mit. Das wird zunehmend als Vorteil erkannt. Der Verband der Chemielehrer_innen, hat diese Materialien entwickelt. Mit alltäglichen Gegenständen wie die erwähnten Salz, Staubzucker, Öl… werden leicht anzuordnende Versuche durchgeführt. Lehrer_innen muss vor allem die Angst vor Chemie genommen werden. Leider ist der Versuch, die jetzige freiwillige Weiterbildung gleich in die Ausbildung künftiger Volksschullehrer_innen aufzunehmen bisher im Sand verlaufen. Ein Brief an alle Rektor_innen der Pädagogischen Hochschulen in ganz Österreich wurde von keiner/keinem einzigen beantwortet“, bedauert Chemielehrer-Präsident Ralf Becker auf die Frage des Kinder-KURIER,
Nachwuchssorgen
Unterstützt werden die chemisch interessierten Lehrer_innen von der breit gefächerten chemischen Industrie (Pharma, Kunststoffverarbeitung, Chemiefasern, Anstrichmittel) - aus ganz einfachen Gründen: Jedes Jahr müssen rund 2000 (der rund 44.000) Jobs in der chemischen Industrie nachbesetzt werden. Zusätzlich gibt es derzeit mehr als 1500 Lehrlinge. Diese Branche „leidet unter Nachwuchsmangel und will keine Talente verlieren, darum fördern wir diese Aktionen“, meint die Geschäftsführerin des Fachverbandes, Sylvia Hofinger. Im übrigen seine viele dieser Jobs hoch qualifiziert und gut bezahlt.
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