Man könnte doch die Teile größer machen, so dass kleine Kinder sie nicht schlucken können.“ So lautet einer der Vorschläge zu mehr Spielzeugsicherheit aus dem Kreis der Kommissarinnen. Ja, diesmal besteht die Europäische Kommission ausschließlich aus jungen Frauen – Juli, Lilith, Lilly, Claudia, Elli und Sophie aus der 4b der Volksschule Notre Dame de Sion in der Wiener Burggasse sind in diese Rolle geschlüpft.
Zum Abschluss des Besuches dieser Klasse im Haus der EU-Vertretung in der Wipplinger Straße lassen Bernhard vom Büro der Kommission und Doris von jenem des Parlaments eine Regelung zu Sicherheit bei
Spielzeug durchspielen. Andere Kommissions-Mitglieder wenden ein, ganz ohne kleine Teile kämen Spielsachen nicht aus. Es gibt ja auch ältere Kinder, die vielleicht mit kleinen Legosteinen oder anderem bauen, spielen usw. wollen. „Na dann muss drauf stehen, dass das nicht für kleine Kinder ist“ – lautet die Einigung. Diesen Vorschlag bringt die „
Regierung“ der
Europäischen Union ins Parlament ein.
Die kurzzeitigen EU-Parlamentsabgeordneten Ines, Selma, Lara, Dorothea, Nina, Laura, Melissa, Vicky und Lili haben noch weitere Ideen: „Es sollen alle Spielsachen aus nicht-giftigem Material sein und die Farben dürfen auch nicht ungesund sein.“ Alle stimmen dafür.
Diese erweiterte Vorlage wird in den
Europäischen Rat eingebracht. In diesem sitzen die Ministerinnen und Minister der Mitgliedsländer. Florian, Fabi, Stella, Felix, Sebi und Johannes sind sich da nicht ganz so einig. Aus manchen „Staaten“ kommen Bedenken, dass die Produktion vielleicht zu teuer sein könnte, das mit den gesunden Farben findet keine einheitliche Zustimmung.
Vielleicht ein andermal, auch die tatsächliche Verschärfung der Spielzeugverordnung wurde lange verhandelt, bis sie 2008 beschlossen wurde und 2011 in Kraft trat.
Begonnen wurde jedoch mit einem Flaggenquiz. Bernhard und Doris staunten nicht schlecht. Lara erkannte auf Anhieb die blau-schwarz-weiß-quergestreifte Flagge
Estlands. Selma wusste sofort, dass gelb-grün-rot für
Litauen steht und Lilli nannte
Riga als die Hauptstadt von
Lettland. Dass dessen rot-weiß-rote Fahne nicht die von
Österreich ist, wussten die fast zwei Dutzend Kinder der 4b alle. „Das Rot ist dunkler und der weiße Streifen viel schmäler“. Genauso wussten sie, dass die
Europäische Union 28 Mitgliedsländer hat - was im Übrigen nicht für alle Erwachsenen gilt.
An Vorteilen der Union fiel Juli ein, „dass man bei vielen Grenzen keinen Paas mehr braucht“, „in jedem Land dieselbe Notrufnummer anrufen kann – 112“ (Laura), „in nicht allen, aber vielen auch mit demselben Geld bezahlen kann“ (Felix). Praktisch sprachlos waren die beiden Profis aus dem EU-Haus, als die Sprache auf das
Europäische Parlament kam, das im Mai gewählt wird und Juli bei der Frage nach dessen Sitz rausplatzte: „
Straßburg,
Brüssel und
Luxemburg“.
Kommentare