Verschiedenheit erspielen

All equal - all different

Thema der 44 konkreten Projekte in diesem Schuljahr ist „diversity“, also die Vielfalt. Am zweiten Tag des kick-off-Treffens stand spielen auf dem Programm. Ja, genau, richtig gelesen: Spielen. Die jeweils aus zwei, einige auch aus drei Ländern kommenden Projektgruppen konnten/durften/mussten sich durch viele Stationen spielen – ob Geschicklichkeit, Kreativität, Sportlichkeit oder was auch immer – stets kam es auch auf Teamwork an. Einige der Stationen findest du in der Fotostrecke (Bilder 4). Zu Beginn stand eine ganz witzige – und sicher für alle Einheitsbrei-Fanatiker vielleicht erschreckende Aufgabe:

Mit genau den gleichen Materialien – von einer Wasserflasche bis zu Stiften, Pickerln, Buntpapier usw. - galt es eine Spielfigur zu basteln. Nicht uniformierte, sondern (gruppen-)individuelle. Sicher, die eine oder andere Idee drängte sich auf, einige Ähnlichkeiten waren schon festzustellen, aber alle nebeneinander betrachtet: Lauter verschiedene „Charaktere“, manche bekamen sogar Namen – von Abkürzungen der beteiligten Länder, über die Namen der hier beim Treffen teilnehmenden vor allem Schüler_innen, bis zu jenen von Menschen, von denen sich die eine oder andere Gruppe inspiriert gefühlt hat.

Nicht nur gespielt

Keine leichte Wahl

In der „menschlichen Bibliothek“ konnten Menschen mit unterschiedlichsten, sehr oft benachteiligten Geschichten „ausgeborgt“ werden, um mehr über sie zu erfahren und erfragen – von der Pilotin über Straßenmusiker, Gefängnis-Sozialarbeiterin bis zu Lesben und Schwulen.

Am schwierigsten war wohl eine vorgestellte viertägige Zugreise in Vierer-Schlafwagenabteilen. Jede und jeder hatte die selbe 17 Personen umfassende Liste, um daraus jeweils drei Mitreisende im Abteil auszuwählen – vom Balkan-Kriegsveteran über einen italienischen DJ samt Stereoanlage, einen sehr alternativ lebenden deutschen Rapper, eine Roma-Frau mit Kind, eine ukrainische Studentin ohne gültigen Pass, einen Skinhead aus Norwegen mit einer Flasche in der Tasche, eine niederländische hardcore Feministin bis zu einem russischen Geschäftsmann mit drei Handys... Keine leichte Aufgabe!

Da war selbst die Wahl zwischen JA und NEIN auf die Frage, ob Handys in der Schule jederzeit und überall verwendet werden dürften, noch ein „Kinderspiel“.

Die eigenen Namen auf eine auf dem Boden liegende Flagge schreiben, auf ein anderes, rein weißes Stück, Umrisse der eigenen Hände zeichnen … das lockerte bereits zum ersten Mal auf. Der Großteil der Jugendlichen aus 105 Schulen 15 verschiedener Länder Zentral- und Südosteuropas, die einander in einem Tagungshotel am Rande von Bukarest trafen, war zum ersten Mal dabei, manche sind beispielsweise das erste Mal in ihrem Leben geflogen.

Vielfalt statt Einfalt

In den kommenden Monaten werden sie in 44 Projekten länderübergreifend (die meisten zwei, etliche auch drei Länder umfassend) arbeiten. Überthema der diesjährigen Runde von aces (academy of central european schools) - einer Initiative der ERSTE Stiftung: „Ich und die anderen – entdecke Verschiedenheit rund um dich und in dir“.

Musikalisch

In der Vorbereitung waren alle gebeten worden, Instrumente mit zu bringen. Kids und Lehrer_innen, die Gitarren, Flöten, Saxofon, Querflöte, Klarinette, Akkordeon spielten trafen auf andere mit Rasseln, Xylophon, Pfeiferln oder diversen selbst aufwändig oder auch schnell in der Spiel- und Bastelecke angefertigten Rhythmus-Instrumenten. Von zaghaften bis zu lauten, von langsamen bis zu schnellen Entdeckungen anderer Musizierender bis hin zu einer kreativen Untermalung in verschiedenen Großgruppen zu einer kurzen Erzählung war da schon viel an Verschiedenheit ;)

www.aces.or.at

Eines des Musik-Videos

Noch ein Video

Und noch ein bewegtes, tönendes Stück