Programmieren, Slime herstellen …

Daniel, Selma und Livia programmieren ihren Lego-Roboter
Erste Lange Nacht der Technik im Wiener TGM, um schon jungen Kindern Freude und Lust auf Technik zu machen

Livia, Daniel und Selma haben – wie alle anderen Gruppen – ihren Lego-Roboter schon zusammen gebaut. Auch die ersten vorgegebenen Strecken auf Boden und Tischen in einem Gangabschnitt des TGM in der Wiener Wexstraße, mit 2500 Schüler_innen eine riesige technische Lehranstalt, haben diese schon absolviert. Aber das waren die leichteren.

Slalom

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... schafften, dass ihr Roboter - nach mehrfachem Um-programmieren - hier schon gut die erste Kurve schaffte...
Nun steht der Slalom auf dem Programm. Mindestens zwei „Stangen“ - die am Bewerbs-Parcours aus Plüsch-Maskottchen des Roboterbewerbs Botball bestehen – müssen umkurvt werden. Geradeaus, geradeaus, Kurve… Programmieren, Ausprobieren auf Teststrecken, zurück, umprogrammieren, neuerlicher Test … immer wieder läuft das genannte Trio zwischen Teststrecken und Computer hin und her. Genauso wie Laura und Samira, ebenfalls aus einer Wiener De-La-Salle-Volksschule sowie Yannik und Julian aus der Neuen MittelSchule Schopenhauerstraße und viele andere.

Coding

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... und Umprogrammieren. Oberste Helferin: Lisa, Lehrerin am TGm, vormals Schülerin, und nebenbei Mit-organisatorin des freiwilligen Robotik-Klubs am TGM, PRIA (Practical Robotics Institute Austria)
Diese Kinder und Jugendlichen besuchen in ihren Schulen einen wöchentlichen Programmier-Kurs. Diesen führt PRIA ( Practical Robotics Institute Austria) durch. Der hat seinen Sitz im TGM, widmet sich der Vermittlung von „coden“ (programmieren) und führt dazu unter anderem auch Wettbewerbe wie BotBall durch. Als Trainer_innen fungieren Noch-Schüler_innen des TGM aber auch einige Absolvent_innen, unter anderem Lisa Vittori, die hier in die Schule ging und nun nach einem Biomedizintechnik-Studium an der TU Lehrerin für Software-Engineering ist.

Programmiersprache

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Der 12-jährige Paul...
Schon fortgeschrittener ist die Aufgabe in einem anderen Raum. Hier sitzt unter anderem der 12-jährige Paul, der sich „die Schule anschauen will, weil ich nach der vierten hier her wechseln möchte“, und schreibt Befehle in einer Programmsprache. Die lädt er immer wieder auf einen kreisrunden Staubsauger-Roboter „ohne Sauger“. Ein paar Sekunden geradeaus kann er schon fahren. Nun bringt Paul dem Teil bei, sich um weniger als einen Viertelkreis zu drehen. Dann soll er wieder ein Stück fahren…

Roboter

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... aus Einzelteilen...
Roboter üben eine große Faszination aus. Absira (7) und ihr doppelt so alter Bruder Abel bauen wie einige andere aus kleinsten Bauteilen ein fast raupenartiges Gerät, das über zwei Sensoren sich zum Licht hin bewegt. Marc (13) schaut sehr interessiert Jithin, Aleksandar und Marijan auf die Finger, die von ihrem Computer aus eine riesige „Ameise“ über den Boden krabbeln und tanzen lassen. Die haben sie auch selbst gebaut. Marc findet nicht nur das hier im TGM „lustig, aber die Station ist schon speziell. Ja, ich kann mir schon vorstellen, so etwas auch einmal zu lernen“.

Gleich nebenan findet sich ein ganzes Sammelsurium an gebauten und programmierten kleinen Spielen von Schüler_innen erst einer zweiten Klasse: Tetris mit Leuchtdioden, Snake, Horoskop… sowie auch ein „krabbelndes Teil – von Michael, Elisabeta, Bernhard, Jackson und Simon „und noch einem Kollegen, aber der ist gerade voll motiviert vorbei gegangen“.

In einem der vielen Stiegenhäuser lässt Melanie eine Drohne fliegen. Die hat sie mit zwei Kollegen (Christoph und Klaus) gebaut und programmiert.

Slime aus dem Labor

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... 200 ml Wasser ...
So genug der Programmiererei. Auf ins Labor der Abteilung Kunststofftechnik. Hier kommt der Kinder-KURIER gerade dazu, als Jessica, Schülerin der zweiten Klasse, den beiden 9-jährigen Fee und Tanja erklärt, wie sie selber Slime aus Wasser, Mehl und Borax herstellen können. Und damit die schleimige Masse ein bisschen gruseliger ausschaut, fügen sie Lebensmittelfarbe dazu. „Wir experimentieren auch zu Hause gern im Badezimmer. Da mischen wir alles Mögliche im Waschtisch zusammen“, erzählen Fee und Tanja über ihre Versuchs-Lust dem Kinder-KURIER.

Vitamin-Kapseln

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... können unter Anleitung von Apothekerinnen...
Die Abteilung Biomedizin und Gesundheitstechnik bietet unter anderem die eigenhändige Herstellung von VitaminC-Kapseln an. Sorgfältig und äußerst exakt wiegt Lukas Ascorbinsäure und Laktose ab, mischt sie und verteilt sie auf der Fläche mit den Löchern. In diesen stecken die Unterteile der Kapseln aus vegetarischem Material. Kein Bröserl des weißen Pulvers darf überbleiben. Erst dann sind alle 30 Kapseln gefüllt. Zweite Platte mit den Oberteilen drauf. Zusammenstecken und –drücken. Anschließend rauspressen, abreiben, einsackerln und genau beschriften. Mit einem Vorrat von 30 Kapseln – eine pro Tag – kann er nach Hause gehen. „Das ist aber ganz schön langwierig und aufwändig. Die müssen ja recht teuer sein“, meint er nach doch langer Prozedur. Die betreuende Apothekerin verweist darauf, dass es „beim ersten Mal natürlich länger dauert als wenn jemand schon Routine hat. Und solche Kapseln werden sicher maschinell hergestellt. Aber es gibt auch individuelle Zusammensetzungen, die müssen sehr wohl händisch gemischt und die Kapseln befüllt werden.“

Kinder begeistern

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... im Raum mit dem Windkanal...
Zu sehen, erleben, und so manches zum Ausprobieren gab’s in der „Langen Nacht der Technik“, die erstmals stattfand und schon am Nachmittag begann, damit auch recht junge Kinder kommen konnten, noch einiges von verschiedenen der sieben Fachbereiche dieser Riesenschule. „anders als bei einem Tag der offenen Tür, wo wir natürlich schon wollen, dass sich Jugendliche, die unsere Schule anschauen, dann fürs TGM entscheiden, wollen wir mit der Langen Nacht besonders Kinder ansprechen, um sie für Technik allgemein zu begeistern. Es soll mir dann auch Recht sein, wenn sie vielleicht eine andere HTL besuchen“, meint Karl Reischer, Direktor des TGM zum KiKu.

Einiges vom Genannten und anderen Abteilungen wie Windkanal, Erdbeben-Simulation usw. findest du in den drei Foto-Strecken – in Bild und Text!

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