Kompetenzen Jugendlicher nutzen

Eine Gruppe junger Leute sitzt aufmerksam in einer Veranstaltung.
Mehr als 120 Jugendliche aus Innsbrucker Schulen diskutierten bei "Standpunkt" über "digitale Kompetenzen".

Ausgehend vom kompletten Handyverbot in der Schule, für das eine Kärntner Lehrerin vor mehr als einem Jahr eine Petition startete, machte „Standpunkt“ das zum Thema von Diskussionen mit Schülerinnen und Schülern. Es war jenes Thema, das bislang auf das größte Interesse dieser Veranstaltungsreihe des Bildungsministeriums in Zusammenarbeit mit dem ORF-Hörfunk stieß. In Wien beispielsweise musste so vielen Klassen abgesagt werden, dass die Diskussion sogar wiederholt wurde – und der große Sendesaal im Wiener ORF wieder voll besetzt war und lebhaft diskutiert wurde.

Innsbruck

Eine Gruppe junger Leute sitzt in einer Reihe und schaut in die gleiche Richtung.
Den Abschluss der Serie bildete eine Diskussion mit 124 Schülern im Studio 3 des Tiroler ORF-Landesstudios mit einem dieses Mal erweiterten Thema: „Digitale Kompetenzen - Schafft die digitale Welt eine neue soziale Kluft oder Chancengleichheit?“

Lediglich eine Person der 124 teilnehmenden Jugendlichen verfüge nicht über ein Smart-Phone, ergab eine kleine Abfrage zwischendurch. Vertreter des Landesschulrates wiesen darauf hin, dass in Tirol schon jedes Volksschulkind eine eMail-Adresse des Landes-Schulnetzwerks bekomme, in vielen Schulen Aufgaben via Webplattform „moodle“ erledigt würden...

Umgang erlernen

Fünf Personen sitzen an einem Tisch bei einer Veranstaltung des ORF Tirol.
Kritik aus Reihen der Jugendlichen kam, weil es fast unübersichtlich viele Plattformen gebe. Eine Schülerin regte aber eine „school-save“-Umgebung an, die sozusagen eine sichere Umgebung schaffe. Verbot war jedenfalls nie ein Vorschlag, der in Erwägung gezogen wurde. Umgang mit der Technologie und den Plattformen erlernen war der durchgängige Tenor der Diskussion. Beispielsweise wurde ein eigenes Fach vorgeschlagen, um dies zu erlernen.

Immer wieder wurde auch angeregt, Kompetenzen der Kinder und Jugendlichen gerade im digitalen und sozialen Netzwerkbereich stärker einzubinden und auch zu nutzen. Gerade dieser Bereich sei besonders geeignet, die Rolle von Lehrer und Lehrerinnen zu Coaches der Wissensvermittlung voranzutreiben.

Um auf die Fragestellung konkreter einzugehen, wurde auch angeregt, zu überlegen, ob Tablets nicht im Rahmen einer weiterentwickelten Schulbuchaktion kostenlos verteilt werden könnten.

Sicherheit und Datenschutz

Ein junges Publikum sitzt während einer Veranstaltung in einem Raum.
Selbstverständlich war auch Cyber-Mobbing eines der Diskussionsthemen, das mehrere Jugendliche ansprachen. Cyber-Mobbing finde praktisch immer parallel mit realem Mobbing statt, nur könnten sich die Betroffenen nicht mehr nach der Schule diesem entziehen. Ansprechen, drüber reden waren die Vorschläge für mögliche Gegenmaßnahmen.

Immer wieder wurden auch Fragen von Sicherheit und Datenschutz thematisiert. Und zwar nicht nur für die aktuelle Situation in einer demokratischen Gesellschaft, sondern da das Netz ja nie wirklich „vergesse“ auch für potenzielle, bedrohliche politische Verhältnisse.

Zum Nachhören

Eine Gruppe von Schülern sitzt in einem Auditorium und hält Papiere in den Händen.
Die Diskussion zum Nachhören gibt es in drei Teilen
1. bis 3. April, jeweils von 19.30 bis 20 Uhr
http://oe1.orf.at/campus

sowie zum Nachhören auf www.schuelerradio.at

Kommentare