Sportlicher Wirbelsturm von Gefühlen im Turnsaal

Der Turnsaal wird zur Bühne -und zu was für einer! Nein, nicht als Notlösung, weil’s keinen g‘scheiten Theatersaal in der Schule oder Gemeinde gibt, nein hier spielt die Geschichte zwischen Sprossenwänden, Sprungkästen, Pferden, Turnmatten und Basketballkörben. Genau sie – und das Verhalten in solchen Umgebungen – darum geht’s, darum dreht sich alles.

Wandernde Turnmatten

Schon der Beginn ist genial. Das Publikum sitzt an einer Seite, ganz an die Wand gedrängt. Gegenüber vor der Sprossenwand beginnen zwei senkrecht hingestellte Turnmatten – zu trippeln, sich witzige fortzubewegen. Quer durch den Raum schlittert ein Sprungkasten herbei. Klar, da drin verbergen sich Menschen: Magdalena Chowaniec, Maria Ibarretxe und Arend Pinoy tauchen auf und beginnen mit einem rasanten, wilden, körperlich höchst intensiven Spiel aus Sport, Schauspiel, Tanz, einfach viel Bewegung.

Wild, aber auch sanft

Doch es geht nicht nur wild und heftig zu, immer wieder wird auch mit leisen Tönen gearbeitet, spielen sich Szenen sanft und ruhig ab. Eine große Bandbreite an Gefühlen zwischen Zuneigung und Wut, Rollenbildern und anderen von außen herangetragenen Anforderungen gerade an junge Körper wird angespielt. Die Vielfalt an Themen wird nicht zuletzt durch den bunten Mix des Turnsaalspiels unterstrichen – von Österreich bzw. Polen über Spanien und da wiederum die baskische Minderheit bis Belgien reicht der Bogen dieses internationalen Projekts.

Gym Hall Guerilla
Trip the Light Fantastic/Kopergietery
Tanzperformance, ab 11 Jahren

Idee & Konzept: Johanna Figl & Johan De Smet
Regie: Johan De Smet
Dramaturgie: Johanna Figl
Choreographie & Performance: Magdalena Chowaniec (A/PL), Maria Ibarretxe (E) & Arend Pinoy (B)
Set- / Licht- / Sound Design/ Technik: Jeroen Doise, Sebastian Bauer
Produktion: Karel Clemminck (B) & Julia M. Tauber -Lewisch / Sophie Schmeiser (A)