„Eine Welt Pizza“-Tag in Wiener Tourismusschule

Zwei Köche in einer Küche bereiten Teig zu.
Jahrgang 2HTB in der Bergheidengasse bäckt massenweise Pizza, gibt sie in der Schule gegen Spenden ab - mehr als 1000 Euro für Straßenkinder rund um den Globus.

Was gibt‘s heute im Schulbistro?“ Fragten viele BergheidengässlerInnen in der HLTW13 in Hietzing, als sie die lange Schlange vor der Essensausgabe sahen. Leckere Pizza!!! Hunger stillen und gleichzeitig eine gute Tat setzen.
Mit dem Kauf einer „Eine Welt Pizza“ unterstützten die Gäste des Schulbistros an der HLTW13 Bergheidengasse Mitte Mai Kinderhilfsprojekte in Ecuador und anderen ärmeren Ländern.

Learning by doing

Eine Gruppe von Jugendlichen steht vor Flaggen verschiedener Länder und einem Banner von „Jugend Eine Welt“.
Ein Teil des Unterrichts in Betriebswirtschafts- und Volkswirtschaftslehre ist Projektmanagement, das sich Schüler_innen nach dem Grundsatz „learning by doing“ aneignen sollen. Auf Vorschlag der Lehrerin ( Michaela Gerstbach) hat sich die Klasse 2HTB dafür ein Projekt gewählt, das einerseits mit der Ausbildung im Gastronomiebereich zu tun hat (schließlich wird kochen und servieren gelernt), andererseits einem guten Zweck dienen soll.

Gemeinsam kreierte die Klasse die Idee der „Eine Welt Pizza“ für Jugend Eine Welt, das internationale Hilfswerk der Don Bosco Organisation Österreich. Der Zweck dieser unabhängigen NGO (Non Governmental Organisation) liegt in nationaler und internationaler Jugendhilfe sowie nachhaltiger Entwicklungszusammenarbeit.

Mehr Arbeit als gedacht

Vier junge Köche stehen in einer Küche um einen großen Topf mit Teig.
„Wie viel Arbeit so ein Projekt ist – von der Projektidee bis zum Wegräumen nach der Durchführung –“, das haben die Jugendlichen, wie sie zugeben, „echt unterschätzt“! Da mussten Gruppen einge-, Aufgaben verteilt, Ziele und Nichtziele formuliert werden, Pizzerien angefragt und Sponsoren gesucht werden, Werbung in der Schule gemacht, Plakate und Flyer gestaltet und gedruckt, eine Facebook-Seite erstellt werden, T-Shirts designt und gedruckt, Rezepte gesucht und ausprobiert werden (wie viel Probe-Pizza kann man essen...?) Lebensmittel kalkuliert, eingekauft und transportiert, Eingang und Verkaufsbereich dekoriert werden, der Teig vorbereitet, die Pizzen belegt, gebacken und serviert werden. Nachdem die Gäste gegangen waren, mussten die Schülerinnen und Schüler die Küche wieder in Ordnung bringen und die Dekoration abbauen...

Verantwortung

Vier junge Köche bereiten Teig in einer Küche zu.
„Mit unserem Projekt lernten wir selbstverantwortlich zu arbeiten. Außerdem engagierten wir uns in einem sozialen Projekt und mussten Verantwortung für das Gelingen unserer Aktion übernehmen“, resümieren die Jugendlichen.

Und sie fragen sich: „Hat sich unser Engagement gelohnt?“ Was sie mit einem „JAAAA, wir sind jetzt so richtig stolz auf uns“, selbst beantworten können: 400 Euro haben sie an diesem Tag durch die Abgabe von Pizzen gegen Spenden allein an diesem einen Tag eingenommen! Dazu kommen noch mehr als 750 Euro Sponsorengeld. „Aber“, so versprechen die Schüler_innen „damit ist unser Projekt noch nicht vorbei. In den nächsten Monaten wird unsere Pizza-Kreation in einigen Pizzerien in Wien und Umgebung angeboten, davon bekommen wir je 1-2 Euro für die Projekte. Es gibt außerdem noch eine Nachprojektphase mit verschiedensten Punkten, die noch zu erledigen sind.

Drei Personen in Kochkleidung bereiten Teig in einer Küche zu.
Und – alle hatten was davon: Die Jugendlichen lernten Projektmanagement nicht nur übungshalber, sondern in der Praxis. Die Gäste waren zufrieden. „Jugend Eine Welt“ freute sich über das jugendliche Engagement und die eingenommenen Spenden und einige Kinder in den Entwicklungsländern erhalten damit die Chance auf eine bessere Zukunft.

Nach der Aktion nannten einige der Beteiligten ihre Eindrücke:

Zwei junge Frauen stehen in einer Küche, eine hält einen Teller mit Pizza.
Yasmin Schlichtinger: „Eine coole Idee, mit unserem Projekt arme Kinder zu unterstützen! Ich hatte schon viel Erfahrung beim Pizzabacken und hatte heute im Bistro viel Spaß, meine Kenntnisse in dieses Projekt einbringen zu können.“

Monica Huynh: „Wir Jugendliche hier in Österreich haben ein echt tolles Leben, da kann man schon einmal anderen helfen, die nicht so viel Glück haben. Übrigens – ich hab´ nicht gedacht, dass unsere Pizza sooo gut ankommt!“

Hannah Ehweiner: „Wir haben bei diesem Projekt so viel Verschiedenes gemacht, uns selbst motiviert und als Klasse zusammengearbeitet – das hat unsere Klassengemeinschaft echt gestärkt!“

Zwei Köche in einer Küche bereiten Teig auf einem Backblech zu.
Jakob Wanschura: „Pizzateig von 13 Kilo Mehl – das war eine beeindruckende Menge, die wir da auszuwalken und auf Bleche zu bringen hatten!“

Daniel Guirola Paganini: „Die Arbeit in der Küche war eine ziemliche Herausforderung: Den Teig haben wir am Vortag zubereitet – das dauerte schon so eineinhalb Stunden. Und heute haben wir von 7 bis 15 Uhr gearbeitet. Ja, ich bin schon etwas erledigt, aber wir haben ja auch etwas geschafft: nämlich mehr als 25 Bleche Pizza gebacken, die unser Service verkauft hat!“

Jacqueline Sich: „Ich hab mich um den Lebensmittel-Einkauf gekümmert, aber auch andere Sachen wie Dekomaterial oder Servietten. Das waren 2 riesige Einkaufswägen voll im Großmarkt – ich hab das echt unterschätzt! Gott sei Dank hat meine Mama beim Transport geholfen!“

Ein Globus-Cartoon mit Armen hält ein Stück Pizza und trägt den Schriftzug „Eine Welt Pizza“.
Pizzerien, die in den kommenden Monaten an der Aktion „Eine-Welt-Pizza“ teilnehmen und ein bis zwei Euro je Pizza ans Projekt spenden:
Pizzeria Porta Via, 1120, Wilhelmstraße 33
Ristorante Pizzeria Al Pacino, 1130, Lainzer Straße 131
Pizzeria Cipollino, 1160, Rückertgasse 33
My Kebappizza, 1230, Breitenfurter Straße 262
Pizza Star 06, 2380 Perchtoldsdorf, Hochstraße 11

Kommentare