Digital oder nicht...?!

Ein Mädchen zeigt auf Diagramme auf einem Laptop, während eine Frau zusieht.
Wie steht’s um die DIGITALE Schulbildung? Diskussion in Wien und praktische Beispiele in Linz.

Wie steht’s um die DIGITALE Schulbildung? Das diskutierten kürzlich Abgeordnete von fünf der sechs Parlamentsparteien am Campus Internet für alle. 50.000 Kinder und Jugendliche aber auch ältere Menschen hatten an diesem und den beiden anderen derartigen kostenlosen Einrichtungen von A1 in Klagenfurt und Salzburg in den vergangenen nicht ganz zwei Jahren in mehr als 3000 Kursen und im offenen Betrieb – sehr oft spielerisch – ihre Kompetenzen im Umgang mit Internet und Herstellung digitaler Medien erlernt, erarbeitet bzw. verbessert.

Vom "Bücherrad" zur Suchmaschine

Zwei Jungen sitzen vor einem Greenscreen, während sie gefilmt werden.
Action am Internet-Für-Alle-Campus in der Wiener Engerthstraße
Als Basis für die Diskussion spannte Gerhard Brandhofer von der Pädagogischen Hochschule Niederösterreich zunächst einen historischen Bogen von Ramellis "Bücherrad" aus dem Jahr 588 als erster Suchmaschine über Jean Cotés „vollautomatisiertes Lernen“ (1901) bis zur Jetztzeit. Es sei zu wenig, digitale Medien in der Schule nur als Werkzeuge einzusetzen. Angesichts sozialer Netzwerke müsste auch über diese gelehrt und gelernt, sich mit ihnen auseinandergesetzt werden. Kompetenzen in Sachen Kooperation und Interaktion seien ebenso gefragt wie frühes Durchschauen der Funktionsweisen. In Großbritannien etwa wird, so Brandhofer, ab diesem Schuljahr Programmieren ab der 1. Klasse Grundschule eingeführt. Sorge bereite ihm, dass es große Defizite im Bereich Didaktik (digitaler) Medien gebe, die im Rahmen der Pädagogenbildung neu aber in den Lehrplänen insbesondere der Sekundarstufe (also ab der 5. Schulstufe) weitgehend fehlen.
Eine Podiumsdiskussion mit mehreren Personen vor Bannern mit der Aufschrift „Internet für Alle“.
Die Diskussion der Bildungssprecher ( Christoph Matznetter/SP, Brigitte Jank/VP, Walter Rosenkranz/F, Marco Schreuder/Grüne, Matthias Strolz/Neos) brachte zwar das eine oder andere anschauliche Beispiel, was das Hinterherhinken der Schule hinter den Anforderungen des wirklichen Lebens (insbesondere erforderliches Teamwork) betrifft. Dieses ist ja in der Schule weitgehend verpönt bis verboten – etwa bei Tests und Schularbeiten, wo ja nicht zusammengearbeitet werden darf. Ein bisschen eigenartig wirkte die große Einigkeit der vier Politiker und der einen Politikerin - insofern als alle „man müsste, sollte, könnte….“ vorschlugen und verlangten – als wären alle fünf von Oppositionsparteien und niemand für herrschende Schulpolitik verantwortlich.

Reden... und tun

Ein Mädchen steht vor einem interaktiven Bildschirm, im Hintergrund eine bunte, geometrische Kopfskulptur.
Die Diskussion fand übrigens in Wien statt, während in Linz das Ars-Electronica-Festival lief. Das „Create-your-world“-Festival rund um die Jugendkategorie U19 spielte sich im Akademischen Gymnasium der oberösterreichischen Landeshauptstadt ab. Und dort war in vielen Klassenräumen, auf Gängen, im Schulhof so manches zu erleben was digitales Lernen bedeuten kann – siehe „auch so kann Schule…“

https://kurier.at/lebensart/kiku/u19-im-akg-linz-auch-so-kann-schule/84.141.815

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