SAG'S MULTI!

Vorname reicht, keine Hautfarbe!

Lisney Wimasha Fernando (HLW Tulln, NÖ, Singhalesisch/Erstsprache) würde so manche Wörter gerne nicht hören!

Erster von drei Finaltagen des mehrsprachigen Redebewerbs "SAG'S MULTI!" - alle 30 Reden der Jugendlichen kürzest zusammengefasst in einer Bilderstrecke.

Von Heinz Wagner

16.02.16, 20:51

Erster von drei Finaltagen der siebenten Runde des mehrsprachigen Redebewerbs „SAG’S MULTI!“. Austragungsort ist diesmal der Festsaal des BG/BRG Rosasgasse in Wien-Meidling, eines 130 Jahre alten Schulhauses mit zehn Jahre jungen Zu- und Umbauten. 30 der 93 Finalist_innen halten hier unter einer – beim Umbau erst (wieder) entdeckten, restaurierten, goldglänzend verzierten Decke ihre Reden in 15 verschiedenen Sprachen – mit Deutsch, das ja alle verwenden (müssen) sogar 16. Eine davon ist nicht zu hören, sondern zu sehen. Mit Arina Makarenko hat es auch heuer wieder eine Gebärdensprachlerin in die Endrunde geschafft. Übrigens: Kürzest-Zusammenfassungen aller Beiträge findest du in der Bilderstrecke unten.

491 - 132 - 9 - 41

491 Schülerinnen und Schüler zwischen 12 und 20 Jahren aus 132 Schulen aller neun Bundesländer waren mit 41 verschiedenen Sprachen im Herbst in den Bewerb gestartet, rund fünf Mal so viel wie bei der ersten Auflage. Förderung der Mehrsprachigkeit, Anerkennung, dass dies kein Nach-, sondern ein ganz entschiedener Vorteil ist, war – und ist natürlich nach wie vor - die Intention des Vereins Wirtschaft für Integration(VWfI), der „SAG’S MULTI!“ durchführt (abgewickelt vom Verein EduCult und gesponsert vor allem von UNIQA und LUKOIL).

Weite gegen Enge

Georg Kraft- Kinz (Stv. Generaldirektor der Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien) und der Unternehmer Ali Rahimi, die im Duett den VWfI im Duett führen appellieren am Rande der ersten Finalrunde in diesem Schuljahr „gerade jetzt immer auf die eigenen Worte zu achten. Vergessen wir in dieser aufgeheizten Stimmung angesichts der aktuellen Flüchtlingsdebatte im Reden über Fremde und Zuwanderung nicht jene, die schon da sind: ArbeitskollegInnen, GeschäftspartnerInnen, NachbarInnen und FreundInnen, älter und jünger – sie brauchen gerade jetzt unsere Wertschätzung. Und wenn der Gedanke an sie dazu beiträgt, dass die nächste vorschnelle Vorverurteilung unterbleibt, dann war das wichtig für Österreich. Denn unser Land ist geprägt durch Zuwanderung. Vieles auf das wir zu Recht stolz sind, wäre ohne jene, die gekommen sind, nicht möglich...

In einer Zeit, in der manche die politischen Grenzen enger ziehen und das Denken von neuen Nationalismen beschränkt wird, ist es wichtig die Weite, die diese jungen Menschen durch ihre Biographien prägt, nicht zu vergessen...!“

Fan - in zwei Sprachen

Als Fan und Unterstützer „outete“ sich auch der noch relativ neue Präsident des Wiener Stadtschulrates, Jürgen Czernohorszky. Nachdem er in der Früh einigen reden aufmerksam gelauscht und darüber auch gleich auf Facebook gepostet hatte, sprach er ein paar Sätze an die Redner_innen – auf Deutsch und Englisch, ermutigte er die Jugendlichen stolz auf diese ihre Kompetenzen, die er Schätze nannte, zu sein und ermunterte sie, ihre Stimme immer zu erheben – in welcher Sprache auch immer.