Manchmal sogar "sprachlos" sprechen

Vier junge Leute posieren vor einem Banner zum Thema Mehrsprachigkeit.
Die Vorrunden des siebenten mehrsprachigen Redebewerbs "SAG'S MULTI!" haben begonnen. 491 Jugendliche am Start.

Hin und wieder unterbricht ein leicht nervöses Zucken um die Mundwinkeln das strahlende Lächeln von Dinah Panjschiri. Ha, da entdeckt sie einen großen bis zum Boden reichenden Spiegel am Ende des Ganges vor den drei Sälen im Raiffeisen-Forum, in denen die ersten Vorrunden des mehrsprachigen Redebewerbs „SAG’S MULTI!“ ausgetragen werden.

Zwei Frauen sitzen auf dem Boden und diskutieren miteinander.
... Manchmal ist es eben nicht wichtig mit Worten zu kommunizieren. Sie sei drauf gekommen, dass es da noch eine Sprache gäbe, die der Liebe.
Die Berufsschülerin (für Verwaltungsberufe) setzt sich auf den Boden und geht – leise sprechend – ihre Rede nochmals durch. „Ich rede immer zu schnell, vorm Spiegel kann ich mich ein bisschen einbremsen“, vertraut sie dem Kinder-KURIER ihre Methode an.
Dinah D. steht an einem Rednerpult bei der Veranstaltung „Sag’s Multi!“.
Dinah Panjschiri - Berufsschule für Verwaltungsberufe, Embelgasse – wollte, wie sie dem KiKu nach ihrer Rede schildert, ursprünglich über Toleranz sprechen, die mit jedem Kennenlernen einer neuen Sprache und Kultur wächst.Doch dann sei sie gleich mit der Ankunft der ersten Flüchtlingen zum Hauptbahnhof gegangen, um übersetzen zu helfen. ...
„Meine Stimme zählt!“ lautet das Motto des Redebewerbs, der in diesem Schuljahr zum siebenten Mal steigt. Insgesamt 491 Jugendliche aus 132 Schulen aller neun Bundesländer treten an, in mehreren Runden wählen die Jurys die rund 100 besten aus, die in Bundesfinali die 15 besten ermitteln.

Das jeweils jährliche Motto wird immer in Unterthemen geteilt. Eines der diesjährigen ist: „Sprich eine neue Sprache und die Welt wird eine neue Welt sein“ (ein Zitat von Dschalal ad-Din Muhammad Rumi, dem bekanntesten persischsprachigen Dichter des Mittelalters).

Ein junger Mann spricht an einem Rednerpult vor einem Publikum.
Belal Dawlatzai kam erst vor zehn Monaten als Unbegleiteter Minderjähriger Flüchtling nach Österreich. Seine Erstsprache ist Pashto, „aber in der Schule habe ich auch Persisch gelernt“. Und auf seiner mehrmonatigen Flucht „habe ich auch noch einige andere Sprachen gehört und kann sie nun wenigstens unterscheiden wie Türkisch, Bulgarisch, Serbisch.“ ...
Dieses wählten sowohl die eingangs erwähnteDinah Panjschirials auchBelal Dawlatzai, beide kommen aus Afghanistan, die eine spricht Dari, der andere Pashto, die beiden großen Sprachen dieses Landes. Und so verschieden wie ihrer beiden Erstsprachen fallen auch ihre Reden aus, die sie – natürlich wie alle anderen auch auf Deutsch – halten –siehe Bilderstrecke.

www.sagsmulti.at

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