Querdenken und Schule – verträgt sich das?
Eine rege Diskussion zwischen Publikum und Podium mit starker Teilnahme von Schülerinnen und Schülern über die Frage, ob und wie Querdenken in der Schule Platz hat oder haben sollte, gab es Ende Mai im Wiener Radio Kulturhaus bei „Standpunkt“, einer Diskussionsreihe für Schüler_innen von ORF-Radio, KURIER und Bildungsministerium (organisiert von keykontakt/Kulturkontakt).
Gleich zu Beginn brachteGertraud Leimüller, Betreiberin einer Firma, die Firmen Innovationsberatung anbietet (winnovation), das Beispiel der Erfindung eines Schülers beim Bewerb Jungend Innovativ. Seine Idee: Eine Art Zahnputzroboter, womit in dieser zeit die Hände für anderes frei wären. Zur richtigen Innovation würde dann nur mehr die Umsetzbarkeit fehlen. Zur Schule verwies sie darauf, dass wir alle als sehr neugierige Kinder starten und später, nicht zuletzt eben in der Schule, immer eher für die Anpassung als fürs Querdenken belohnt würden.
Helmut Hostnig, mittlerweile pensionierter Lehrer, meinte, er hätte sich nie als Querdenker verstanden, sondern lediglich versucht, mit seinen Schülerinnen und Schülern das Kaninchenloch gesucht, durch das es in Alice's Wunderland gehe. Immer wieder sei ihnen das über viele der Radioprojekte, die er machte, gelungen. Aus dem Lehrplan ausbrechen und in die außerschulische Lebenswirklichkeit eintauchen waren Ziel und Ansatz.
Und der in einem Wiener Abendgymnasium Physik und Mathematik unterrichtendeLothar Bodingbauer plädierte nicht nur fürs Querdenken, sondern brachte auch manche Beispiele aus seinem Unterricht, etwa das Aufgreifen von sehr schlechten Lichtverhältnissen der im Keller untergebrachten Klassen, indem physikalische Lichtmessungen einfach Teil des Unterrichts wurden. Die faden Teile der Physik überlasse er gut erklärenden YouTube Videos.
Im Folgenden kurz zusammengefasst die Statements von Schüler_innen und Lehrer_innen. Die Diskussion gibt es übrigens in voller Länge im Radio zu hören:
4.- 6. Juni, jeweils 19.30 Uhr
bzw. auch später zum Nach-hören unter:
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