Polit-Clowninnen?
Polit-Clowns wird einerseits oft verwendet, um Politikerinnen und Politiker runter zu machen und im positiven Sinn für jene wenigen, die aus der Clownerie kommend in die Politik wechsel(t)en, wie Jon Gnarr in Island.
Ähnlich der alten Hofnarren-Funktion gibt es dann noch jene, die humorvoll herrschende Verhältnisse oder einzelnen Facetten davon auf den Punkt bringen, auf die Spitze treiben, der Lächerlichkeit Preis geben, um vielleicht sogar durch Denk-Anstöße Dinge verändern zu können.
Vielleicht noch nie so geballt ist das letztgenannte Phänomen auch beim diesjährigen Clownin-Festival im Wiener Kosmostheater zu sehen, nein richtiggehend zu erleben. Besonders meisterhaft schaffte dies die Französin Hélène Gustin mit ihrem Programm „Colette Gomette Présidente”.
So viel heiße Luft....
Höhepunkt ihrer Show ist sicher die Aktion hinter dem Redepult – die Geräusche suggerieren, dass sie auf einer Art Lift rauf und runter fährt. Alle nur erdenklichen, schon gesehenen Posen von hauptsächlich Politikern, manche auch von Politikerinnen, nimmt sie ein, um in einer Kunstsprache mit darunter gemischten Namen heimischer Politiker_innen fulminante sinnentleerte floskelhafte Sprache zu persiflieren.
Genial auch wie sie mit körperlichen Klischeebildern arbeitet, als Klein, Flachbrüstige sich „Machtsymbole“ großer Brüste organisiert, die ihr dann wieder im Weg sind, bis sie sie hin und her schiebend letztlich zu einer Art riesiger, fast Furch einflößender Schultern drapiert.
Colette Gomette:
Hélène Gustin
Buch und Regie:
Ami Hattab und
Hélène Gustin
Bühnenbild:
Charles Rios
Kostüm: Martha Romèro
Lichtdesign:
Jocelyn Pras
Assistenz: Odile Grippon
Süper...
Vielleicht würde die Sammlung von Klischeebildern, die doch einigermaßen erwartbare Szenen liefert, die eine oder andere Überraschung oder hin und wieder einen Bruch brauchen.
„İdeal Kadın“ (Die perfekte Frau)
Von und mit:
Neslihan Arol
Lichtdesign und Videooperator: Orkan Bayram
Musik/Sound: Nilgun Yelpaze
Kuh und Super-Woman mit Nagelbruch
Sich selbst auf die Schaufel nahm Isabel Blumenschein alias Chabela Poderosa, Clownin und Wrestlerin aus Österreich, als Superfrau, die die Welt retten will, nach einem Einsatz allerdings beklagt, dass sie sich einen Fingernagel gebrochen hat.
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