Im Kino: Charmante Zeitreise mit dem kleinen Nick
Fünf Jahre hat es gedauert, bis Regisseur und Drehbuchautor Laurent Tirard die Fortsetzung zu dem 2009 angelaufenen und gefeierten Film „Der kleine Nick“ herausgebracht hat. Die Filme basieren auf der in den 1960er Jahren von Jean-Jaques Sempé illustrierten und von René Goscinny verfassten Kinderbuchserie „Le petit Nicolas“. In der Fortsetzung begleiten wir den kleinen Nick in den Familienurlaub und damit beginnt für die Zuschauer erneut eine Reise in die schillernd-bunte Welt der 60ties.
Schulschluss und ab...
Dieses Jahr wird ausnahmsweise mal nicht lange über die Wahl des Urlaubsziels diskutiert und nachdem sich der kleine Nick von seiner engelsgleichen Sandkastenliebe verabschiedet hat, kann es auch schon losgehen.
Niedliche, bunte Bilder
Vor dem „ Hotel Beau Rivage“ tummeln sich einige wunderschöne Autos, die aus zeitgenössischer Sicht als klassische Oldtimer betitelt würden und weil das noch immer nicht genug Augenschmaus ist, erwartet den Zuschauer direkt dahinter die Meeresküste mit einer Aneinanderreihung charmanter, blau-weiß gestreifter Strandkabinen. Insgesamt ergeben sich mehrere geniale Bilder, die von der Kamera perfekt inszeniert werden.
Als szenische Untermalung dienen die überaus ulkigen Charaktere, die oftmals stellvertretend für die klischeehaften Eigenschaften der verschiedenen Nationalitäten eintreten.
Zwangsheirat?
Action
Ausgewalzte Nebenhandlung
Eine Durststrecke durchlebt man, als die überzogene Nebenhandlung über die Mutter, die kurz davor ist, eine Hollywood Berühmtheit zu werden, in den Vordergrund rückt. Denn obschon man diesem Nebenstrang eine gewisse Daseinsberechtigung zusprechen kann, ist er zu einem ungünstigen Zeitpunkt des Filmes zu präsent. Der in dieser Filmepisode stark integrierte Darsteller - ein übertrieben theatralischer Erfolgsregisseur – zerrt am Nervenkostüm und etwas überflüssig sind die Blenden auf den Direktor und den Hausmeister, die den Sommer über in Paris verbleiben und sich ohne den schulischen Alltag tödlich langweilen.
Alles in allem ist Laurent Tirard ein recht guter Film gelungen, der in Sachen Szenenbild und Ausstattung fast (!) schon „Wes Anderson’sche“ Dimensionen annimmt und dadurch auch am meisten überzeugt!
Katrin P. Fröstl
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