Lieber einsame Insel als Krampfader-Geschwader

Eine Theaterszene mit Schauspielern in verschiedenen Kostümen auf einer Bühne.
"Robinson": Dschungel Wien & Wien Modern erzählen (musikalisch), wie sich ein Jugendlicher seinen Gefühlen zu stellen beginnt.

Am Anfang waren – 21 Liedtexte von Peter Ahorner. Aus diesen suchte Regisseur und Komponist Hannes Löschel sieben aus, die sich mit Gefühlen beschäftigen, die ein Jugendlicher entdeckt, wie er mit ihnen umgeht, sich ihnen stellt oder nicht. Aber das, so meinte er zum KiKu allein ist ja noch kein Stück. Also brauchte es eine Geschichte. Auch wenn ein Schwerpunkt auf der Live-Musik und dem Gesang liegt, ist es doch eine Produktion, die im Rahmen von Wien Modern entstanden ist.

Robin pascht ab

Eine Theaterszene mit mehreren barfüßigen Darstellern auf einer dunklen Bühne.
Zurück zur Story: Grübel, grübel. Robinson – (fast) allein auf der Insel – kann sich ihnen nicht entziehen, muss sich ihnen stellen. Die Crusoe-Geschichte dient aber „nur“ als Inspiration. Dieser Robin(son) ist mit seinen Eltern auf einem Kreuzfahrtschiff unterwegs. Faaaaad findet er das. Schwimmendes Altersheim, Krampfader-Geschwader und ähnliche Begriffe fallen ihm dazu ein. Die ungefähr gleichaltrige Lea, die Robin mehr als sympathisch findet, scheint ihm eher Angst zu machen. Mit einem Rettungsboot haut er ab – und landet auf einer einsamen Insel. Oder doch nicht?

Aus offenbar praktischen Gründen – zum Aufbau einer Art Baumhaus aus den Leitern, die zuvor Tragwerk des Kreuzfahrtschiffes waren usw. – tummeln sich noch zwei Personen auf der Insel. Irgendwie aber doch nicht, sie scheinen keine Lebewesen zu verkörpern, wirken aber nicht immer so.

Spannungsfeld Musik - Chor - Schauspiel

Eine Gruppe von acht Personen steht auf einer Bühne und singt, begleitet von einer Gitarre.
Den Schauspieler_innen sitzen und stehen vier Streicherinnen (Violine, Violoncello und Kontrabass) sozusagen gegenüber – spielen die aufwühlende Gefühlswelt. Die Liedtexte singt ein zehnköpfiger Chor meist sozusagen hinter der Bordwand. Ein spannendes Setting, wenngleich noch einiges Verbesserungspotenzial in diesem Spannungsfeld drinnen zu sein scheint.
Drei junge Schauspieler auf einer Bühne mit einem Bühnenbild aus Holzleitern und einer Felswand.
Robinson
CHROMA; Dschungel Wien & Wien Modern
Musiktheater, ca. eine Stunde, ab 10 J.

Komposition, Idee: Hannes Löschel
Text: Peter Ahorner
Regie: Jürgen Matzat
Musikalische Leitung: Bernhard Höchtel

Zwei Schauspieler in Matrosenkostümen stehen auf einer Bühne.
Darsteller_innen: Judith Thaler, Florian Buchner, Anton Widauer
Musikensemble: Joanna Lewis (Violine), Emily Stewart (Violine), Stefanie Prenn (Violoncello), Judith Ferstl (Kontrabass)
Stimmen der Insel ( Chor): Christine Gnigler, Christina Gruber, Viktoria Koller, Ursula Renner, Lorina Vallaster, Bernhard Höchtel, Robert Pockfuß, Joachim Rigler, Benedikt Weidenholzer, Stephan Wohlmuth

Bühne: Hanno Frangenberg
Kostüme: Dorothee Redelsteiner
Produktionsassistenz: Katharina Schögl

Wann & wo?
Bis 15. November
Im Anschluss an die Vorstellung am Sa. 14. Nov. um 19 Uhr findet ein öffentliches Publikumsgespräch statt; die Vorstellung am 14. November ist auch Teil einer Abenteuernacht.

Dschungel Wien
1070, MuseumsQuartier
Telefon: (01) 522 07 20-20
www.dschungelwien.at

www.wienmodern.at

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