Die wunderbaren Tücken von Akkordeon-Teilen

Eine Person trägt einen großen, runden Lampenschirm auf dem Kopf.
"Ein Akkordeon auf Reisen" im Rahmen des Festivals im Dschungel Wien.

Sterne werfen ihre Schatten auf ein Stück des weißen Vorhangs. In der Mitte der Bühne steht ein Akkordeon auf einem weißen Teppich mit schmalen schwarzen Streifen. Aus zwei Schlitzen eines anderen weißen Vorhangs kommen eine schwarze gestrickte Handpuppe als Schlange mit Krönchen sowie eine Metalltrichter hervor und beginnen miteinander zu „sprechen“, indem sie alle möglichen Geräusche von sich geben. Oder vielmehr natürlich nicht sie, sondern die hinter dem Vorhang versteckte Spielerin, deren Hände die beiden Dinge betätigen. Die jungen Zuschauerinnen und Zuschauer haben schon in diesen ersten Minuten der Dschungel-Wien-Produktion im Rahmen des diesjährigen Akkordeonfestivals ihre Hetz.

Spiel mit Teilen

Eine Frau in einem Sternenhemd balanciert einen Stapel Akkordeons auf ihrem Kopf.
Das reißt die ganze runde dreiviertel Stunde nicht ab. „Fridatta“, so der Name der einigen Darstellerin dieses Stücks, kommt nach der Handpuppen-Sequenz zum Vorschein und will die Bühne für sich als Zirkus-Seiltänzerin – auf dem Boden – erobern. Da ist ihr das Akkordeon im Weg. Bei der Annäherung an dieses scheinbar monströse Ding, beginnt es ihm Töne zu entlocken, damit zu spielen, findet in einer Ecke zehn unterschiedlich große lose Mittelstöcke dieses Instruments, also Blasebälge.
Eine Person mit einem großen, runden, ziehharmonikaartigen Kopfschmuck steht auf einer Bühne.
Und später noch einige stilisierte, riesengroße. Manchmal scheinen diese mit der Schau- und Puppenspielerin zu spielen… Dann wieder umgekehrt. Irgendwann erklingt auch ein Lied mit schrägem Text. Doch viel besser funktionieren die wortlosen nur geräusch- und melodiemäßig untermalten Szenen beim junge Publikum.

Ein Akkordeon auf Reisen
Im Rahmen des 16. internationalen Akkordeonfestivals
Schauspiel, Figurentheater, 40 Minuten; ab 2 Jahren

Regie: Julia Burger
Darsteller_innen: Mirjam Schollmeyer
Ausstattung: Nora Pierer
Dramaturgie: Julia Perschon
Licht: Alexander Suchy
Regiehospitanz: Eva-Maria Lechl

Wann & wo?
Bis 18. April
Dschungel Wien
1070, MuseumsQuartier
Telefon: (01) 522 07 20-20
www.dschungelwien.at

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