Luftsprung für Raumluft

Eine Gruppe von Kindern springt und jubelt auf einer Treppe.
Mehr als 11.000 Kinder und Jugendliche zeichneten zum Thema "Raumluft" in Schulklassen. Die zehn besten Zeichnungen wurden in einem Wiener Gymnasium vorgestellt - allerdings kein Gewinnerkind eingeladen. Der KiKu konnte einige Telefoninterviews mit Top-Einsender_innen führen.

Hallo, bitte lüften!“ ruft der Kuckuck aus der Spezialuhr, die die zehnjährige Anna aus dem Waldviertler Weitersfeld gezeichnet hat. Damit schaffte sie es mit ihrer Einsendung beim (vom Bildungsministerium unterstützten) Wettbewerb „Luftsprung“ unter die Top 10. Und das bei 11.000 Zeichnungen, die in ganz Österreich zum Thema Raumluft in den Klassenzimmern angefertigt worden waren. Leider war zur Preisverleihung im Wiener Gymnasium auf der Schmelz (weil von da die meisten Einreichungen kamen) kein einziges der zehn Sieger-Kinder eingeladen worden. ;(

Telefoninterviews

Eine Kinderzeichnung zeigt eine Kuckucksuhr und ein Fenster mit der Aufschrift „Deine Idee“.
Auf unsere Enttäuschung über diese doch eigenartige Preisverleihung und mehrfaches Bitten bekam der Kinder-KURIER Kontakte zu einigen der Top-Ten-Kids des Bewerbs, zum Beispiel zur schon genannten Anna (einer von übrigens drei Namens-Kusinen). Sie erzählt, dass ihr als sie in der Klasse über das Thema sprachen, schon gleich die Idee mit der Kuckucksuhr gekommen ist. In der Uhr ist ein Gerät, das den Sauerstoff misst „und wenn zu wenig Sauerstoff in der Klasse ist, dann meldet sich eben der Kuckuck. Und dann muss das Fenster aufgemacht werden.“ Auf die Kuckucksuhr sei sie auch gekommen, „weil ich keinen hochtechnischen Apparat zeichnen wollte, wie viele andere.“

Mehr als einmal pro Stunde lüften!

Bei ihr in der Schule sei aber auch schon vorher in den Pausen und am Anfang der Stunde gelüftet worden, sagt Anna. Davon war auch bei der „Preis“verleihung mehrfach die Rede. Nur, dass das – wie ein wenig späte ein großes Projekt von Schüler_innen aus Linz im Finale von Jugend Innovativ zeigte, meist viel zu wenig ist. Die 45 Linzer Jugendlichen hatten Workshops für mehr als zwei Dutzend Klassen ihres Schulzentrums gemacht und überall wurde ein CO2-Messgerät aufgestellt – Ergebnis, fast immer musste ungefähr alle acht Minuten gelüftet werden!

Luft "waschen"

Eine Kinderzeichnung zeigt eine Maschine mit Ventilatoren, die als CO2-Luftgenerator dargestellt wird.
Michael, 12, SportMittelSchule Gols, Burgenland:
Die Luftwaschmaschine
Ein anderer Gewinner, den wir interviewen durften, ist der 13-jährige Michael aus dem burgenländischen Gols. „Als wir in der Klasse drüber geredet haben, ist mir die Idee gekommen, eine Luftwaschmaschine zu zeichnen.“ In das Gerät mit einigen Ventilatoren und Saug- und Ausblas-Schläuchen kommt die verbrauchte Luft rein, wird gereinigt und so wieder rausgelassen.
In seiner Klasse werde schon immer in jeder pause gelüftet, aber jetzt schon zusätzlich ein bisschen mehr.

Überrascht

Ebenso wie Anna aus Weitersfeld hatte er nicht damit gerechnet, unter den besten zehn zu landen, „ich war schon sehr überrascht.“ Beide berichten auch, „dass sich die anderen Kinder in der Klasse mit mir gefreut haben.“

Frischluft zaubert Lächeln

Eine Kinderzeichnung zum Thema „Deine Idee“ mit einem Roboter, Kindern und dem Wunsch nach gesunder Raumluft.
Feyza, 10, Neue MittelSchule Neusiedl/See, Burgenland: Der Luftroboter
Aus dem Burgenland kommt auch Feyza (10). Sie zeichneten einen bunten lustigen Roboter, der die frische Luft offenbar speichert, bei Bedarf den Raum damit durchlüftet und Lächeln auf die Gesichter der Kinder aber auch des Haustieres und der Pflanzen „zaubert“. „Ich zeichne oft und gern“, vertraut Feyza dem Kinder-KURIER an, „meistens mal ich dann einfach drauf los und schau, was es wird, je bunter und farbenfroher, desto lieber“.
Wie’s bei ihr ums Lüften in der Klasse oder auch zu Hause steht? „Wir lüften schön oft, aber lieber mehr, wenn’s Wetter nicht so schiach ist wie jetzt grade.“
Überrascht war sie sogar noch mehr. Am Rande des Interviews verriet der Direktor der Neuen Mittelschule Neusiedl, der sie für das Gespräch ans Telefon geholt hatte, „Feyza hat irgendwie nicht genau gewusst, wie ihr da jetzt geschieht, was auf sie zukommt.“

Publikum und Technik

Eine Person justiert eine helle Bühnenlampe, die an einer Wand montiert ist.
Viele Schülerinnen und Schüler von der Schmelz füllten das Atrium des Schulgebäudes, in dem die Top-10-Bilder der Reihe nach enthüllt wurden und sorgten für gute Stimmung – auch wenn, wie schon oben bedauernd festgestellt – keines der Siegerkinder eingeladen worden war. Ein halbes Dutzend der Schmelz-Kids aber leisteten wichtige Arbeit im Hintergrund. Adrian, Daniel, Felix, Johanna, Konstantin, Nellie und Noah sorgten für die richtige Ausleuchtung des Schulatriums, für Spots und „Verfolger“ als die zehn – anfangs noch verhüllten – siegreichen Plakate enthüllt wurden. Dass alle Reden – von der Direktorin über die Schulärztin bis zum Vertreter des Bildungsministeriums – gut zu hören waren, war ebenfalls dem Einsatz des Technikteams zu verdanken. Weiters checkten sie auch die Einspielungen weiterer Top-Entwürfe und von Videos - mehr dazu unterBilder (2)

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