Lizenzen zum Lesen erspielen

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Wie lernen spannend, lustvoll und interessant gemacht werden kann, zeigen Projekte der Wiener Volksschule Lavantgasse

Fast noch dämmrig, dort wo die Stadt schon ein bissl aufs Land ausrinnt. Nur mehr kleine Häuser mit Garten, auch das Schulgebäude ist lediglich einstöckig - und derzeit versteckt hinter einem Baugerüst. Die ersten Kinder sitzen schon in der Frühbetreuung, spielen, schreiben, lesen. Dann die Glocke. Die meisten Kids stürmen nun die Lavantgasse 35 (Wien-Floridsdorf). Bevor sie links oder rechts in die Gänge zu ihren Klassen einbiegen, bleiben sie vor einer Tafel stehen und schauen neugierig. Im Hintergrund bunte Buchstaben und ausgeschnittene Kinderbilder: "Achtung, fertig, lies!" Auf der Tafel in dieser Woche Aufgabe 8: "Wann und wo wurde die österreichische Kinderbuchautorin Christine Nöstlinger geboren?"

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Auf geht's in die Klassenzimmer und ran an die Computer, rein in Suchmaschinen wie www.blinde-kuh.at "Da, ich hab's", ruft Matthias und zeigt - natürlich richtig posend für die Kamera mit der ausgestreckten Hand auf sein Suchergebnis: 13. Oktober 1936 in Wien. Gleich wird das Ergebnis in die achte Zeile des Lese-Führerscheins eingetragen. Und schon greifen die Kids der 3b zu ihren - meist bunt bemalten - "Führerscheinen", um sie - wie Matthias, Zoe und Felix stolz dem Kinder-KURIER zu präsentieren. "Wir haben aber auch ein Maskottchen, den Lese-Otto, der uns am Anfang des Schuljahres eine kleine Zeitung geschrieben hat", schallt dem Reporter fast im Chor entgegen. Flugs sitzt der blaue Hase auf dem mittleren Tisch in der ersten Reihe. Und dahinter stellen sich etliche Kids der Klasse mit ihren bunten Zeitungen auf, um stolz zu verkünden: "Wir machen auch bei einer Zeitung mit - für unsere Schule, wir schreiben die Sportseite" schwirrt's aus der Mitte der Klasse, die Tafel wird aufgeklappt. Dort findet sich ein Plakat mit Fotos aus dem Turnsaal.

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Zurück zu den allwöchentlichen Aufgaben: Jede Woche wartet beim Eingang ein neues Rätsel. Jeweils bis Donnerstag ist Zeit. Stand in der Woche des KiKu-Lokalaugenschein Internet-Recherche auf der Tagesordnung, so war's zwei Wochen davor die Frage nach einem bärenstarken Mädchen mit roten Zöpfen... Da mussten die meisten gar nicht mehr die Anleitung "Bücherregal durchstöbern" befolgen, um die Antwort zu finden.
Aufgabe 4 war da schon kniffeliger: Drei Tiere waren gesucht. 4 - 15 -7 lautete beispielsweise der erste zu findende Vierbeiner. Als Hilfe zum Knacken des Codes war angegeben: A=1, B=2 ... Nun, vielleicht magst du ja auch selber auf dieses Tier draufkommen. Es ist neben dem Umgang mit Buchstaben und Wörtern auch noch eine weitere Aufgabe verpackt, spielerisches Erlernen einer wichtigen Weltsprache.

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Die meisten befragten Kinder fanden übrigen - wie Zoe und Moritz aus dieser, aber auch Justin und Philipp aus der 2b, Aufgabe Nummer 5 am schwierigsten. Da galt es, in einer Schwarz-Weiß-Zeichnung aus dem Buch "Hier ist was FOUL! (Thielmann, Schulmeyer, Carlsen-Verlag) fünf versteckte Bälle zu finden. Ein kleines Foul war dabei der Ball im Netz - "der hat nicht gezählt, weil er ja nicht versteckt ist", klären die beiden Zweit-Klassler auf.
Ja, lesen ist mehr, als Buchstaben richtig zu Wörtern zusammenfügen zu können. Genaues schauen, konzentrieren usw. können da schon ganz schön hilfreich sein. Das wird mit solchen Detektivspielen, dem "Lese-Otto" fürs beliebteste Buch oder mit umfangreicher Online-Recherche (wie am schnellsten, billigsten und umweltschonendsten nach Salzburg fahren usw.), spannend gemacht, bereitet Spaß und ist nicht auf eine Lese-Woche mit großem Medien-Tamtam beschränkt;).

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