Die Rache des zurückgesetzten Bruders
Ein Bühnenklassiker wie „Die Räuber“ von Friedrich Schiller für ein junges Publikum ab 8 Jahren? Das geht. Und wie. Dicht, berührend, klar und verständlich, hin und wieder auch zum herzhaft lachen, mitunter auch zum Atem stocken – das ist jene Version, die als „Die Legende von Schillers Räubern“ in einer Koproduktion der „Ernst-Busch“-Schauspielschule Berlin und dem Dschungel Wien in letzterem zu erleben ist.
Verschiedene Theaterformen
In einem Mix aus Schau- und Puppenspiel unter zusätzlichem Einsatz von Masken, kleinen und riesigen Teddybären sowie allerlei anderem Material dreht sich die knapp mehr als einstündige Vorstellung vor allem um den jüngeren Bruder Franz, der sich vom Vater – und allen anderen – immer und immer wieder zurückgesetzt bis gar nicht geliebt fühlt. Und darum die Abwesenheit seines Bruders Karl, des hofierten Thronfolgers des Grafen Moor, zu Intrigen ausnutzt. Mit gefälschten Briefen versucht er ihn bei ihrer beiden Vater schlecht zu machen... Mit Erfolg. Aber auch er wird letztlich nicht glücklich.
Starke Gefühle
Die verschiedenen Gefühle werden oft nicht von Mensch zu Mensch, sondern über den „Umweg“ von Puppen, Bären usw. ausgelebt. Und weil das Trio diesen leblosen Gegenständen in genialem Spiel viel Leben „einhaucht“ kommt selbst die Gewalt an einem Teddybären urarg rüber. Vielleicht sogar noch mehr als theatralische gegenseitige Bühnenschläge der Schauspieler_innen!
Die Legende von Schillers Räubern
Dschungel Wien & Hochschule für Schauspielkunst "Ernst Busch" Berlin (D) Schauspiel, Materialtheater Ab 8 Jahren, ca. 70 Minuten
Regie: Astrid Griesbach Darsteller_innen: Mirjam Schollmeyer, Merten Schroedter, Mathias Lenz Ausstattung: Lisette Schürer, Karin Tiefensee
Wann und wo? Bis 21. Mai Dschungel Wien 1070, MuseumsQuartier Telefon: (01)522 07 20-20www.dschungelwien.at
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