ArtDate: Galerie für einen Abend
„Uuuuunglaublich!“, freute sich die 18-jährige Jasmin Selen Heinz in einem Mail an die Redaktion des Kinder-KURIER. „Meine erste Ausstellung (yaaay!) mit Gemälden, Zeichnungen, Fotografien und Videos im May Fine Arts Studio.“
Die junge Dame, die demnächst maturiert, war bereits mehrfach im KiKu vorgekommen – als Filmerin sowie als Teilnehmerin des mehrsprachigen Redebewerbs „SAG’S MULTI!“. Ihr experimenteller Film „Blackout“ war bei den wiener video- und filmtagen ausgezeichnete worden, über die Flüchtlingsbewirtung im Restaurant Etap hatte sie eine Doku gedreht.
Was übrigens, wie alle Beteiligten am Ende der temporären Ausstellung übereinstimmend sagen, „wunderbar war, wir haben uns nicht gekannt – außer Heinz und Montocchio, die in dieselbe Schule gehen) – es war eine traumhafte Begegnung und Ergänzung der Arbeiten“.
Filme, Bilder, Schmuck
Jasmin Selen Heinz ist vielleicht durch den einen oder anderen ihrer Filme bekannter als durch ihre Malerei. In „Blackout“, der in der Galerie an diesem Abend immer wieder gezeigt wurde, schaffte sie es - mit Tanja Josić und Emily Poulter – in weniger als vier Minuten durch viele Zeitrafferaufnahmen, Überblendungen und ein wenig Schnellsprech konzentriert ein Gefühl dessen zu erzeugen, das sie aufs Korn nehmen: Hektik. Aber nicht nur Hektik als solches, sondern das gar nicht (mehr) Wahrnehmen anderer Menschen. Durch Einfärben eines Gesichtes verschwindet dieses im Hintergrund seiner Umgebung: Sichtbar gemachtes Blackout. Kürzlich wurde dieser Film auch bei einem Festival in Paris gezeigt.
Darüber hinaus spielt sie, die demnächst maturiert (und eine VorWissenschaftliche Arbeit zum Thema Kunst als Mittel des Widerstands am Beispiel der Gezi-Park-Bewegung in Istanbul) seit elf Jahren Klavier, verbindet Musik immer wieder mit Videos und Malerei. „Als ich so ungefähr sieben war, hab ich am Computer ein Programm entdeckt, das hat MovieMaker geheißen. Das hat mich interessiert, ich hab damit herum zu spielen begonnen und eine erste Art Dia-Serie gemacht, weil ich noch nicht gewusst habe, dass ich da die einzelnen Bilder rendern muss. Dann später in der Schule haben ein paar Freundinnen und ich in einem Modul einen Film mit dem Titel „senseless“ gemacht...“
Michelle Montocchio sieht Kunst als wesentlichen Bestandteil in ihrem Leben. Ihre Gefühle drückt sie in den unterschiedlichsten Kunstsparten aus – von der Malerei über Fotografie, Musik (Gesang, speilt selber einige Instrumente, komponiert) bis zu Literatur und Theater (Kurzgeschichten, Gedichte, Schauspiel). Und sie legt in der Malerei Wert darauf, „nichts zu verschwenden, wenn mir beim Malen eines Bildes Farbe übrigbleibt, mach ich noch ein weiteres vielleicht kleines Bild. Ich fände es schade, Farbe wegzuschmeißen!“
Christina Aigner, Kunsttherapie-Studentin spielt gern mit Farben und Formen – was für sie auch selber heilende Wirkung hat.
Mehr zur Galerie und den Kunstkursen hier: www.maygallery.eu
Im zweiten hier gezeigten Bild geht's um den "gläsernen" Menschen alles im Bar-Code festgehalten - und die Menschlichkeit - in Form des roten Tuches - wird fallen gelassen.
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