Krasse Kinderspiele - geprägt vom Krieg

Auf einer Bühne sind mehrere junge Schauspieler in einer heruntergekommenen Umgebung zu sehen.
"Familiengeschichten. Belgrad" von Biljana Srbljanović beeindruckend gespielt von Teilnehmerinnen und Teilnehmern des "TheaterJahrs" der Jungen Burg im Vestibül.

Im Hintergrund an allen Ecken und Enden zerstörte Hausmauern, davor eine alte Öltonne, vor allem aber ein heruntergekommenes, offenbar schon länger nicht benutztes Ringelspiel, darunter eine Puppe und eine große Wasserpistole: Eine dreidimensional gewordene Szenerie eines Bildes aus einer Kriegsgegend.

Das Geräusch einer Sirene, hinter einem Vorhang wird der Schatten eines lesenden Menschen sichtbar. Fangen und Verstecken spielende Kinder tauchen auf – dargestellt von jungen Schauspieler_innen des TheaterJahrs der Jungen Burg. Gespielt wird Familiengeschichten. Belgrad“ von Biljana Srbljanović im Vestibül.

Vertrauensverlust, Sprachlosigkeit

Eine Theaterszene mit einer Gruppe junger Schauspieler in einer urbanen Ruinenkulisse.
Moritz Winkelmayr (Andrija), Aaron Röll (Branko), Lara Feith (Nadežda), Marlene Del Bello (Milena), Frederik Rauscher (Vojin)
Die „Kinder“ spielen Familie, dann wieder Kinder. In ihr Spiel bauen sie Bedrängnis, Ängste, Aggressionen, Gewalt, den totalen Vertrauensverlust und den Kampf darum, solches (wieder) zu gewinnen genauso wie Sprachlosigkeit – am stärksten wohl verkörpert darin, dass eines der Mädchen ein Hündchen spielt, das keinen Laut von sich gibt.

Auch eines der ersten Opfer von Kriegen, die Wahrheit, wird im Spiel angesprochen. Unwiderrufliche Fakten wie, dass 90 % der Opfer von Kriegen längst Zivilisten, darunter vier Fünftel Frauen und Kinder sind, dass 50 Millionen Menschen weltweit flüchten müssen, und viele andere werden an die Wände projiziert eingeblendet.

Kindliches Spiel

Auf einer Bühne ziehen drei Schauspieler aneinander, während ein Mann mit Ghettoblaster auf einer Leiter sitzt. Im Hintergrund sind beschriftete Wände und Fernseher zu sehen.
Marlene Del Bello (Milena), Moritz Winkelmayr (Andrija), Frederik Rauscher (Vojin), Aaron Röll (Branko)
Für eineinhalb Stunden wird aus der einen oder anderen Kurzmeldung aus TV, Internet oder Zeitungen über aktuelle Kriege in der Welt eine emotionale nachvollziehbare Folge von Szenen wie arg sich diese selbst in kindlichem Spiel, ihren Gedanken und Gefühlen niederschlagen.
Eine junge Frau sitzt vor einer Gruppe von Jugendlichen in einer düsteren Szene.
Lara Feith (Nadežda), Moritz Winkelmayr (Andrija), Marlene Del Bello (Milena), Frederik Rauscher (Vojin), Aaron Röll (Branko)
Familiengeschichten. Belgrad
von Biljana Srbljanović
Junge Burg:

Es spielen die Teilnehmerinnen und Teilnehmern des TheaterJahrs:
Milena (11) Marlene Del Bello
Nadežda (11) Lara Feith
Vojin (12) Frederik Rauscher
Branko (11) Aaron Röll
Andrija (10) Moritz Winklmayr

Regie: Annette Raffalt
Bühne: Dominique Wiesbauer
Video: Sophie Lux
Kostüme: Johanna Armstorfer
Licht: Ivan Manojlović, Roland Müllauer
Choreographie
Tanz,
Körperarbeit: Daniela Mühlbauer
Bewegungs-
choreographie
Kampf: Martin Woldan
Dramaturgie: Olga Buchhorn

Wann & wo

29/30. Mai
9./10. Und 24. Juni
Jeweils 19 Uhr
Vestibül des Wiener Burgtheaters
Telefon: (01) 513 1 513
Mehr Infos gibt es hier

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