Heiße Jobs oder doch nicht?
Jede Menge roter, weißer und blauer Zettel (die Farben des AMS). Ein bisschen wie überdimensionale Post Ist. Mit unterschiedlichsten Berufsbezeichnungen – von bekannten von Architektin über Schulwart, Neurolog_in bis Wetterfrosch, Stewardess, AMS-Berater_in, bis zu solchen, für die’s keine klassische Ausbildung gibt, die aber tagtäglich auch in Medien vorkommen wie Bankräuber, Bundeskanzler oder – irgendwo auf der Welt bzw. in unserer Geschichte – Diktator. Ja, und ein paar Fragezeichen picken auch da.
Suchen, was zu dir passt!?
Auf der anderen Seite sagen dir andere: „na, von dem Beruf kannst nicht leben“, „mit jener Ausbildung findest sicher keinen Job“, „das studieren eh schon viel zu viele“…
Comiczeichnerin wär das, was die junge Frau eigentlich will, aber dann entscheidet sie sich für Architektin, weil da auch ihr zeichnerisches, grafisches Talent gefragt sein könnte, vermutet sie. Die andere träumt davon, die beste Beachvolleyballspielerin der Welt zu werden. Und wird mit lautr von außen auf sie einstürzenden zweifeln völlig verunsichert.
Recherche bei Jugendlichen und in Marienthal
Unbekannt?
Und obwohl selbst in Österreich bereits mehr als 400.000 Menschen von Arbeitslosigkeit betroffen sind, herrscht nach wie vor oft das medial häufig transportierte Klischeebild vor, wer arbeitslos sei, wäre selber schuld. Die Jugendlichen, mit denen die Theaterleute im Vorfeld sprachen, sagten unsiono, keine Arbeitslosen zu kennen…
Hingegen wissen Betroffene heute und egal wo fast immer dieselben Phänomene zu berichten, wie sie in der berühmten Studie vor 80 Jahren schon festgestellt wurden. Du kannst selbst die Zeit der „Freisetzung“ nicht nutzen, weil du den Kopf dafür gar nicht frei hast, du verlangsamst alle deine Bewegungen und Aktionen…
Humor
„Hot Jobs“ thematisiert aber nicht nur klassische (Jugend-)Arbeitslosigkeit, sondern auch das relativ junge Phänomen der Generation Praktikum – Serien von (fast) nicht bezahlten Praktika oder Studierenden- bzw. Nebenjobs für nicht zuletzt Werbe- und Marketingmaßnahmen - mit teils fast demütigenden Verkleidungen.
Die Grundstimmung des knapp mehr als einstündigen Stücks ist aber alles andere als trist, sie nimmt vieles aufs Korn, ist aber von einem positiven, flotten Drive getragen, der Mut machen will, zu suchen, entdecken, drauf zu kommen, was wirklich möglichst den eigenen Fähigkeiten und Interessen entspricht.
HOT JOBS
Verein Jugendstil
Regie: Christian Strasser
Autor:
Raoul Biltgen
Schauspiel: Sophie Berger, Susanne Preissl, Sven Kaschte (statt des erkrankten Raoul Biltgen)
Regieassistenz: Carina Hofbauer-Hofmann
Graphik: Desiree Wieser
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