Jugendliche schreibt: Zusammengehörigkeit, Inspiration, Mut und Kraft
Am Montag, den 7. März hatte ich die große Freude eine sehr schönen und interessanten Veranstaltung im Wiener Rathaus mitzuerleben, bei der die SiegerInnen der insgesamt 491 einzigartigen TeilnehmerInnen des mehrsprachigen Redewettbewerbs "SAG'S MULTI", bekanntgegeben und ausgezeichnet wurden.
Zum siebten Mal fand dieser Wettbewerb heuer statt und gab Jugendlichen aus ganz Österreich, mit verschiedenem mehrsprachigen Hintergrund, ob von Kind an mitbekommen, oder auch durch späteres Interesse selbst erlernt, die Möglichkeit über Themen zu sprechen, die sie beschäftigen, die ihnen wichtig sind und die sie mit anderen Menschen teilen wollen.
In 8 Regionalrunden hatten die TeilnehmerInnen ihre Reden vor Publikum in verschiedenen Schulen und vor einer Jury vorgetragen, bis sich schließlich 93 von ihnen für die Finalrunden qualifizierten und schlussendlich am Montag, zusammen mit Freunden und Familie, neugierig und aufgeregt die Siegerehrung und die mit ihr einhergehende Bekanntgabe des Preises erwarteten, der wieder eine gemeinsame Reise der GewinnerInnengruppe sein sollte.
Jugendliche ModeratorInnen
Brücken
Und diese Brücke war an diesem Abend von Anfang an im großen Festsaal zu spüren, in dem sich alt und jung, groß und klein, PolikerInnen und Nicht-PolitikerInnen, Männer und Frauen verschiedener Religionen, verschiedener Sprachen und verschiedener Herkunft auf so selbstverständliche und schöne Weise versammelten.
Auch Teile der Reden wurden nochmals von GewinnerInnen, die die drei verschiedenen Altersgruppen vertraten, am Montagabend vorgetragen und spätestens zu dem Zeitpunkt, als alle Menschen des Saales den berührenden und kraftvollen Worten der jungen SprecherInnen lauschten, die sich so ehrlich und unvoreingenommen mit Themen befassten, die jeden betreffen, in denen man sich wiederfinden kann und die man verstehen kann, egal wer man ist, war klar, dass wir und alle an diesem Abend und in dieser Welt doch unweigerlich als Menschen verbunden sind und zusammengehören.
Ob es war, als die 17-jährige Elif Duygu Sahan auf Türkisch und Deutsch über verschiedene sexuelle Orientierungen und vorallem über die Unterdrückung von Homosexuellen sprach.
Oder, als der 14 jährige Belal Dewlatzai über seine Flucht aus Afghanistan sprach und darüber, dass er seine Reise alleine fortsetzte, nachdem er seine Familie im Iran bei einer Verfolgung durch die Polizei verlor und sie nun in Pakistan leben.
Als Alina Martick auf Englisch und Deutsch über das große Thema Liebe sprach und dabei nicht nur über die zwischenmenschliche Form, sondern auch über die Akzeptanz gegenüber sich selbst.
Und als der 15-jährige Jan Kozousek, der sich alleine über das Internet, in einem Zeitraum von zweieinhalb Jahren, die besondere künstliche Sprache Esperanto beigebracht hat, über das Thema Populismus und seine negativen Auswirkungen redete.
In all diesen Momenten war der Raum mehr und mehr erfüllt von Zusammengehörigkeit, Inspiration, Mut, Kraft und nicht zuletzt von einem großen Gefühl von Hoffnung und dem Willen zur Veränderung und Verbesserung dieser Welt für uns alle.
Rosanna Wegenstein, 17
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