Ja?! Nein?! Protest

Ja?! Nein?! Protest
Mehr als fünf Dutzend Jugendliche zweier Schule spielten bei Wiener Festwochen "Ich mach die Welt" - ein Projekt von Macht Schule Theater

Schon der Einstieg erinnert an eine Demonstration. Zwei Jugendliche mit Megaphonen (manchmal auch „Flüstertüten“ genannt) laden die wartenden Zuschauer_innen ein, ihnen zu folgen. Das weicht von der Demo-Situation ab, wo in der Regel Slogans, oft gereimt, skandiert werden. Doch nach der kleinen Wanderung in die zweite Aula des Schulzentrums Anton-Krieger-Gasse geht’s los:

Ja?! Nein?! Protest

Zwei Reihen: „Ja!“ schreien die einen, „nein!“ die anderen. Immer wieder löst sich die eine oder andere aus ihren Reihen, ruft einen Begriff durch ein auf einer Leiter montiertes, künstlerisch-kreativ vergrößertes Megaphon: Drogen, Politik, Abtreibung, Sterbehilfe, Tierversuche, Ausländer, Atomenergie… nicht mehr die Reihen rufen gegeneinander, sondern durcheinander – je nach eigener Einstellung wird mit ja bzw. nein lautstark zum jeweils ins Spiel geworfenen Begriff gerufen.

Wandertheater

Von hier aus geht’s weiter – Stationen übers Schulgebäude verteilt – vom Klo übers Stiegenhaus, die Zentralgarderobe, zwei Klassenzimmer bis zum Festsaal und dazwischen noch im Hof – stehen auf dem Plan einer fast zweistündigen Theater-Wanderung.

Ja?! Nein?! Protest

Unterschiedlich sind nicht nur die Ort, auch die theatralen Stilmittel variieren. Da gibt’s gespielte Szenen – etwa im Stiegenhaus zu „Problemthemen“ wie Drogen, jugendliche Schwangerschaft, Mobbing. Oder zwei Monologe – in der voll dunkel gehaltenen Zentralgarderobe über Verhör, Flucht und zwangsweises ständiges „Reisen“. Oder ein Märchen beim Brunnen im Hof. Die Prinzessin, die nie genug kriegen kann und die Verpackungen der Geschenke gleich zu Boden fallen lässt, um dann die Verschmutzung der Welt zu beklagen…

Manifeste

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Gegen Ende eine Wand, von der die Zuschauer_innen Manifeste „pflücken“ können, um sich für den Abschluss einzustimmen. Bei diesem steigern sich Jugendlichen im Festsaal in einer Klassensituation vom leisen zum immer lauteren und schließlich auch mit Plakaten sichtbaren Protest für so manches und gegen vieles andere.

Ja?! Nein?! Protest

Insgesamt 62 Jugendliche zweier Schulen – eines Gyms und einer FachMittelSchule (Poly), die im selben Gebäude untergebracht sind – haben mit einer Regisseurin und einem Regisseur für die Wiener Festwochen „ich mach die Welt“ erarbeitet. In ersterem gibt’s das Fach „Sprechtheater“, aus dem sich die Mitwirkenden rekrutierten.

Manche der Beteiligten fanden, „unsere Ideen wurden zu wenig berücksichtigt“, andere stellten sich „unter Theater was anderes vor“, viele andere zeigten sich sehr zufrieden und angetan.

Berührend

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Ana-Maria Kunz, Theaterfanatikerin, die auch in einem der Spielklubs des Theaters der Jugend das ganze Jahr über noch „nebenbei“ unter professioneller Leitung spielt, überzeugte hier vor allem in zwei Rollen: Mit einem der beiden Monologe in der Kellerverliesartigen Zentralgarderobe übers häufige zwangsweise „Reisen“ mit einer der Folgen, immer die „Neue“ zu sein, der an Flucht erinnert. „Auch wenn das bei mir nicht wirklich so krass war, Südamerika, Südafrika und dann Österreich.“ Davon ausgehend hat sie einen beeindruckenden Text geschrieben.Und als autoritäre Lehrerin, die beispielsweise Eltern als Zuschauer_innen direkt hart angeht.

Ihre Monolog-Ko-Rednerin im Keller war Lena Watzek. Ihre Rede über brutale Verhöre, die kalte Schauer über den Rücken laufen ließen, „wurde ausgelöst von einem Bild bei der Ausstellung des World Pressphoto Awards. Ich hab dieses Gesicht gesehen und dann sind mir diese Gedanken über eine arge Verhörsituation gekommen. Die hab ich aufgeschrieben. Der Text hat der Regisseurin sehr gefallen.“ Erst rund um diese beiden Texte wurde die Szene mit zuhörenden Jugendlichen unter einer schwarzen Decke, aus der nur die Köpfe rausschauen und das alles im dunklen Untergeschoß gebaut.

Szenen-Bilder

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Celine Hiess erzählt: „Wir haben einige Ideen gesammelt und Szenen dann ausprobiert wie die „Bilder“ (ganz kurze Szenen über Problemsituationen) im Stiegenhaus oder das Märchen im Hof.“

„Auch wenn wir Sprechtheater haben, haben wir schon vieles auch in der Freizeit erarbeitet und dann geprobt, gespielt sowieso, wo wir ja oft erst um 10 am Abend aus der Schule kommen“, berichten Stefanija Paunović und Theresa Berl dem (Kinder-)KURIER.

Viele Szenenfotos in der Bilderstrecke!

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Ich mache die Welt, Macht Schule Theater, Wiener Festwochen
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Ich mache die Welt, Macht Schule Theater, Wiener Festwochen

Ich mach die Welt im Rahmen von Macht Schule Theater

Leitung: Arash T. Riahi, Yvonne Zahn

Mitarbeit: Camilla Reimitz, Katja SchröckensteinSounddesign: Wolfgang Köck

Schüler_innen: Nematolla Abbasi, Enis Alagić, Bella Arndt, Naomi Artmann, Zahid Balli, Benjamin Bazant, Theresa Berl, Kristina Bosnjaković, Hava Bulut, Sakir Čeliksoy, Marcus Diawara, Alina Doll, Maya Ehrenleitner, Onatkut Ergil, Patrick Fabian, Sophie Feike, Thomas Friedl, Lukas Frimmel, Sidney Fröhlich, Raphael Gasselik, Philipp Grabowski, Lucas Grandits, Darko Gruban, Stefanie Hall, Monika Harutyunyn, Alexander Hatzinger, Celine Hiess, Philipp Hubmer, Dominik Hulfeld, Anatol Hruby, Adrian Kampitsch, Maximilian Kirchberger, Eva-Maria Kolba, Katharina Krasselt, Ana-Maria Kunz, Leah Lackner, Paul Lalouschek, Emil Markowitsch, Sophia Milenkovski, Monika Milić, Stefanija Paunović, Arabella Pendl, Clara Plank, Johannes Podgorski, Yasmin Reyes, Nena Savanović, Paul Schäfer, Marlene Scheitz, Philipp Schimanowa, Tobias Schimanowa, Vanessa Schwarzinger, Marijana Suvajac, Rudolf Tasler, Martin Vasek, Christoph Vesely, Anna Walter, Sophie Walter, Lena Watzek, Emily Werbach, Marie-Theres Wimmer, Nathalie Winterleitner, Laura Zimmel

Lehrer_innen: Iris Bauer, Hans Bintinger, Dagmar Buschta, Ulrike Erven-Erben, Angela Fuderer, Johanna Kellermann, Jutta Kronberger,

Partnerschulen:

FachMittelSchule Anton Baumgartner-Straße – mit Standort Anton-Krieger-Gasse BRG/NMS Anton-Krieger-Gasse

Theater: Wiener Festwochen

Aufführungsort

Verschiedene Räume, Gänge, der Hof des Schulzentrums Anton- Krieger-Gasse 25, 1230 Wien

www.machtschuletheater.at

Die bundesweite Theaterinitiative Macht|schule|theater ist ein Teilprojekt der Initiative des Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur „Weiße Feder - Gemeinsam für Fairness und gegen Gewalt“ und Leitprojekt der Initiative des Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur für kulturelle Bildung an Schulen „Kunst macht Schule“. Durch die Abhaltung von Dialogveranstaltungen zum Thema „beteiligen und mitgestalten“ ist Macht|schule|theater auch in die „Aktionstage Politische Bildung“ eingebunden. Ziel ist die künstlerische Auseinandersetzung mit dem Thema Gewalt und Gewaltprävention sowohl von Seiten der bei den Produktionen mitwirkenden Schülerinnen und Schüler als auch von Seiten des jugendlichen Publikums. Macht|schule|theater wird vom Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur gemeinsam mit KulturKontakt Austria und DSCHUNGEL WIEN durchgeführt.

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