Damit sie wieder lachen können
© Wilhelm SchramlZahnspangen für Kinder und Jugendliche mit gravierenden Fehlstelllungen
Fehlstellungen wachsen sich nicht aus, sie müssen rechtzeitig behandelt werden.
Manche Schimpfwörter sind zum Glück aus dem Sprachgebrauch praktisch verschwunden, kaum ein Kind wird heute wegen einer Brille oder einer Zahnspange ausgelacht oder verspottet. Der Wiener Kieferorthopäde und Zahnspangen-Spezialist Gunther Tischler („Mundwerk“) berichtete Mittwoch Mittag bei einem Pressegespräch in seiner Ordination sogar davon, dass ein Kind fast beleidigt gewesen sei, als er eröffnete, bis zu einer Spange müsse es noch rund ein Jahr warten.
Freude über Gratis-Zahnspange
© Heinz Wagner
Zahnspangen gibt's in praktisch allen Farben
Grundsätzlich freut es den studierten Allgemein- und später Zahnmediziner, der sich bereits am Ende seines Studiums für die Weiterbildung als Kieferorthopäde entschieden hatte, dass es seit nunmehr zweieinhalb Monaten die Gratis-Zahnspange gebe. Sein Beruf mache dem Sohn eines Zahnarztes sehr viel Freude, „weil ich sehe, wie Patienten am Ende der Behandlung oft (wieder) lachen können. Und durch die neue Regelung können das auch Kinder und Jugendliche, deren Eltern sich die Behandlung heftiger
Fehlstellungen nicht leisten hätten können.“
Frühes Anschauen
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Zahnspangen gibt's in praktisch allen Farben
Tischler meint, so ungefähr im Alter von fünf bis sieben Jahren, also auf jeden Fall noch in der Milchzahnzeit, sollten Fachleute die Zähne von Kindern untersuchen. Kritisch merkt er an, dass bei so manchen Zahnärzt_innen noch die Meinung vorherrsche,
Fehlstellungen würden sich ohnehin oft auswachsen. Rechtzeitige Behandlung mit
Zahnspangen könnten aber oft schon innerhalb von eineinhalb Jahren Fehlbisse oder eine Stufe stark reduzieren, etwa von 14 auf einen Millimeter.
30.000
© Wilhelm Schraml
Seit 1. Juli kostenlos: zahnspangen für Kinder und Jugendliche mit gravierenden Fehlstelllungen
Rund 22.000 Kinder/Jugendliche zwischen 12 und 18 Jahren würden eine (festsitzende)
Zahnspange zur Korrektur von großen bzw. sehr starken
Fehlstellungen benötigen, nochmals etwa 8000 Kinder brauchen frühkindliche Behandlung durch abnehmbare Spangen. Noch, so ein Sprecher des Hauptverbandes, gebe es keine aussagekräftigen Zahlen über die Inanspruchnahme der kostenlosen
Zahnspange. Hingegen fehlen nur mehr weniger als eine Handvoll Ärztinnen und Ärzte, um die Zahl von 180 für die erforderliche flächendeckende Vollversorgung zu erreichen.
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