Jugendliche eröffnen musikalisch Zukunfts-Talk

Junge Künstler_innen konzertieren zum Auftakt der 18. GlobArt Academy im Kremser Kloster Und. Der Verein will mit seinen Veranstaltungen, Referaten und Diskussionen interdisziplinären, interkulturellen Dialog von Engagierten der Zivilgesellschaft mit renommierten Denker_innen und Künstler_innen herstellen, organisieren, fördern. Und GlobArt beschränkt sich dabei nicht auf ergraute Ehrwürdigkeiten, sondern lädt zu seiner jährlichen Academy im Herbst immer wieder junge Leute ein. Vor zwei Jahren etwa war einer der Hauptreferent_innen der damals noch nicht volljährige Felix Finkbeiner, Gründer der weltweiten Organisation „Plant for the Planet“, der beeindruckend und einfach Klimawandel, seine Folgen und wirksame Gegenmaßnahmen darlegte.

Junge Musiker_innen

In diesem Jahr stehen thematisch in Workshops vor allem „Arbeit neu denken“ über Möglichkeiten, der Verschwendung von Ressourcen Einhalt zu gebieten bis zu Grundeinkommen und Sinn schlägt Geld auf dem Programm. Am Eröffnungsabend folgt der Preisverleihung an den Festvortragenden, den deutsch-indischen Künstler Tino Sehgal, ein Konzert vier jugendlicher Musiker_innen: Dinah Ramharter, Chiara Wollner sowie Arthur und Serge Zimmermann spielen Klavier, Saxophon und Violine, teils solo, teils in Duetten.

Probenbesuch

Rund eine Woche vor dem Konzert durfte der KiKu den jazzig swingenden Proben der beiden Mädchen zuhören. In einer Altbauwohnung in Wien-Josefstadt trafen einander die 14-jährige Chiara Wollner mit ihrem Saxophon und Dinah Ramharter, die am Flügel spielt. Erstere ist Schülerin des Musikgymnasiums Wien, letztere hat schon maturiert und beginnt in diesem Semester ihr Studium der Romanistik mit Französisch und Spanisch. Sie begann mit 6 Jahren Klavier zu spielen und blieb ihrem Instrument treu. Neben der Schule besucht sie seit drei Jahren die die Johann-Sebastian-Bach-Musikschule und hat sich auf Jazz und Pop spezialisiert.

Ihre um vier Jahre jüngere Eröffnungskonzert-partnerin hatte, wie sie dem Kinder-KURIER berichtet, „mit sieben Jahren mit Akustik-Gitarre begonnen. Ich hab auch an verschiedenen Bewerben wie Prima la Musica teilgenommen.“ Als sie dann eines Abends andere Jugendliche Saxophon spielen gehört habe, sei sie sogar ein wenig eifersüchtig geworden, gesteht sie dem KiKu. „Ich bin so ein Energiebündel, die Gitarre war so leise, das Saxophon hat alles übertönt....“

Instrumenten-Wechsel

Chiara Wollner begann sich damals – ungefähr 10, „jedenfalls im ersten Gymnasium“ – mit dem Gedanken eines Instrumentenwechsels zu befassen. „Wenn ich das am Ende des Jahres noch immer wolle, so hat meine Mutter gesagt, darf ich wechseln.“

Es war – und blieb so. Zunächst blieb die Gitarre noch das Haupt-, wurde dann zum Nebeninstrument und nun ist „nur“ mehr das Sax ihre große musikalische Liebe. Auch wenn sie froh ist, im MGW viel Hand- und Mundwerkszeug zu erlernen und üben, viele Musiktheorie und -praxis zu haben, lebt sie dennoch bei solchen proben und Konzerten wie dem jetzigen auf. „In der Schule spielen wir nur Klassik, ich aber liebe Jazz!“ Und das ist bei der Probe auch gut zu hören – verspielte improvisierte Passagen fließen ihr nur so aus dem Mund in das Instrument.

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