Gedanken sind frei!
Es war wie ein Ohrfeige. Der singt nicht, der redet nicht, was ist das dann? Und wer ist das? Von wem ist das?“ erinnert sich Simon Dietersdorfer (29) in „True Story“ an jenen Moment, als er als kleiner Bub in einem Floridsdorfer Park zum allerersten Mal Hip-Hop hörte. Er stoppte das Spiel, wollt wissen, wessen Rap ihn da so geflasht hatte. Um die Nummer „The 36th chamber of Shaolin“ von Wu Tang immer und immer wieder zu hören. Und nicht nur die. „Im Hip-Hop konntest du Verbotenes tun, zum Beispiel fluchen, allein 12 Mal in 18 Sekunden kommt das F-Wort vor.
Rollenspiele
Gemeinsam mit dem Regisseur hat er das Stück auch geschrieben. Eine recht witzige Passage ist jene, „nachzuweisen“, dass Hip-Hop viel älter als vermutet ist, dass schon die drei Könige, die dem kleinen Jesus in Bethlehem ihre Aufwartung machten… „kann man das, worauf der Kleine liegt, auch rauchen?“
Message
Genial jener Moment als er gegenüber stellt, was er und seinesgleichen – im Gegensatz zu Leuten wie Nik P. und DJ Ötzi - in derselben Taktzahl ausdrücken können. Während die einen „Ein Stern, der deinen Namen trägt….“ singen, rappt Dietersdrofer:
„Ich führ kein hartes Leben aber Trag immer noch genug Hass in mir, um mit dem Bass die Türen aus den angeln zu treten.
Ihr seid machtorientiert, hirnamputiert. Ein Schlagstock entbehrt jeden Grundwerts.
Ihr sperrt mich nicht ein, Gedanken sind frei, ich trag einen Rammbock als Mundwerk!“
Ich rappe, weil ich etwas zu sagen habe
Autoren: Simon Dietersdorfer,
Holger Schober
Darsteller: Simon Dietersdorfer
Inszenierung: Holger Schober
Visual Artist: ENSCHA
Bühne: DSCHUNGEL WIEN
16. März, 19.30 Uhr
27.-29. Mai, 11 und 19.30 Uhr
Dschungel Wien, 1070, MuseumsQuartier
Telefon: (01)5220720-20
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