Wenn du im Theater weinen und lachen musst

Verwirrung. Einmal ist die eine vorn, ein anderer hinten, wieder andere zwischen Zuschauerinnen und Zuschauern, die teilweise auf Teppichen am Boden sitzen dürfen/müssen. Samt Wechselbad der Gefühle, die von den sieben Akteur_innen auf, ja wo? Bühne gibt’s ja nicht wirklich, ausgehen und auch dadurch, dass sie teils ja mitten im Publikum erzählt und gespielt werden, auf dieses überspringen. An manchen Stellen ist dir zum Heulen, an anderen musst du zwangsläufig herzhaft (mit)lachen – am Ende wirst du zum Mitfeiern eingeladen.

Mit reisen/flüchten
Die unterschiedliche geographische, kulturelle und sprachliche Herkunft der Darsteller_innen fließt immer wieder mit ein. Und dass mindestens zwei auch gar nicht freiwillig nach Österreich kamen, flüchten mussten. Gründe für Flucht, Verlust oder Ungewissheit über das Schicksal engster Angehöriger und nicht zuletzt die „Aufnahme“ hier werden live anschaulich gespielt, nachvollziehbar – zum echten Mitfühlen. „Zettel, Zettel, Zettel, was helfen mir eure vielen Zettel, ich brauche Hilfe!“
Vom Schmunzeln bis zum Lachen

Bei den Schlagzeilen der fiktiven Zeitungen „Das Blatt“, „Der Tag“ und „Planet“: „An allem sind die Fremden schuld“ singen die Darsteller_innen dazu: „Und glaubst du’s nicht, dann sind die Fremden schuld“. Da bleibt dann angesichts der gar nicht so starken Übertreibung, wenn reale Medien betrachtet werden, das Lachen eher im Hals stecken.

werk89
Ein Theaterstück von jungen Flüchtlingen gemeinsam mit Schauspieler_innen, Tänzer_innen und Musiker_innen. Über Geschichten von Menschen, die unfreiwillig ihre Heimat verlassen mussten.
Idee, Konzept, Regie: Michael Alexander Pöllmann
Dramaturgie, Schreibwerkstatt: Flo Staffelmayr
Es spielen: Alireza Daryanavard, Hamayun Mohammed Eisa, Mahsa Ghafari, Ana Grigalashvili, Gintas Jocius, Salaheddine Najah
Musik: Theda Schifferdecker
Künstlerische Assistenz: Christine Beinl
Theaterpädagogik: Christina Rauchbauer
Ausstattung, Grafik: Amelie Loy
Dokumentation, Foto: Marija Jociute
Produktionsleitung, Kommunikation: Simon Hajós
Produktionsassistenz: Julia Hutter
Schirmherrschaft: österreichische UNESCO-Kommission.
In Zusammenarbeit mit
Ute Bock/Bock auf Kultur, PROSA - Projekt Schule für Alle, der Brunnenpassage und dem Dschungel Wien.

Bis 24. November
Dschungel Wien, 1070, MuseumsQuartier
Telefon: (01)522 07 20
www.dschungelwien.at
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