Wissenschaft ist (auch) Mädchensache!

Drei junge Frauen in Laborkitteln lächeln vor Postern mit wissenschaftlichen Motiven.
Küche wurde Labor, viele Versuche und Hunderte Fotos - KiKu- Gespräch mit den Gewinnerinnen des "Science: It's a Gril thing!"-Bewerbs.

Im ersten Jahr des Jung-Wissenschaftsbewerbs 1989 stellten Mädchen gerade einmal 9 Prozent der Teilnehmenden. Langsam, stetig, manchmal doch schwankend erhöhte sich der Anteil auf ein Viertel bis ein Drittel. Heuer stellten Mädchen 39 Prozent (nach Moskau im Jahr 2005 mit 41 Prozent die zweithöchste Quote).

Siegerinnen aus Bulgarien

Ein Poster mit einem Glas, das mit pinkfarbener Flüssigkeit gefüllt ist, und dem Slogan „Science: It's a girl thing!“.
Das siegreiche Foto
In diesem Jahr war aber auch ein EU-Projekt, das seit einigen Jahren die Popularität von Wissenschaft und Forschung gerade unter Schülerinnen fördern will, Teil der Ausstellung der Top-Projekte. „Science: It’s a Gril thing!“ (Wissenschaft ist Mädchensache) will auf vielfältige Weise vermitteln, dass Wissenschaft und Forschung längst nicht mehr Männern vorbehalten ist, vor allem sein soll. Das EU-Projekt hatte Mädchen zu einem einschlägigen Fotobewerb eingeladen. Monatlich wurden auf der Website die besten Bilder vorgestellt und gevotet. Die siegreichen Fotos waren im Großformat in der Ausstellungshalle in der Fabbrica del Vapore in Mailand zu sehen. Die absoluten Gewinnerinnen wurden zum finale eingeladen. Der KiKu traf Desislava Atanasova, Kristiana Kollva und Neli Vacheva aus dem bulgarischen Haskovo, unweit der Grenze zu Griechenland und der Türkei.

Für alle drei war’s die erste Flugreise und der erste Besuch in Italien. „wir haben einfach nur geschrien vor Freude, als wir gehört haben, dass wir gewonnen haben.“

Experimentier-Küche

Zwei junge Frauen in Laborkitteln posieren vor einem Foto eines Labors.
Das Siegerinnentrio beim eigenen Foto-Shooting für die "All of Fame" in der Ausstellungshalle
Was aber machte ihr Foto so besonders? Wie haben sie es gemacht? Was hat die großteils pinke aus einem Glas überschwappende Flüssigkeit mit Wissenschaft zu tun?

Die drei 12-jährigen Mädchen sind Freundinnen, Desislava Atanasova und Neli Vacheva lieben es zu fotografieren. Kristiana Kollva experimentiert gerne, „fast immer in unserer Küche. Schon seit mehr als zwei Jahren mach ich Versuche, aber schon immer nur ungefährliche. Ja, und einmal ist mir bei so einer Mixtur aus verschiedenen Chemikalien aufgefallen, wie schön die auch ausschaut. Das hab ich meinen Freundinnen gesagt. Die sind dann mit ihren Kameras zu mir in unsere Küche gekommen.“

Wie oft der Versuch wiederholt werden musste, bis das richtige, das letztlich gewinnbringende Foto auf Speicherkarte gebannt war?

„Wahrscheinlich so gut 25 Mal“, meint die Jüngst-Wissenschafterin, die später am liebsten einmal in Richtung Biologie studieren möchte, „in Labors arbeiten und irgendwas forschen, was Tieren hilft“.

Und wie viele Fotos geschossen wurden, aus denen die Auswahl zu treffen war?

„Hunderte“, so Desislava Atanasova, „vielleicht sogar mehr“, wirft Neli Vacheva ein.

http://science-girl-thing.eu

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