Flug durch sanfte und Wirbelwinde

Ein Mann im Trenchcoat steht vor einer Anzeigetafel für Flugankünfte und -abflüge.

Ungewöhnliche Location und ausgefallenes Ambiente für einen Zirkus – das bietet seit Mitte Mai der Cirque Eoloh! Im ehemaligen Siemensforum in Wien-Landstraße agieren die artistischen und clownesken Künstler_innen auf für sie vielleicht ungewohnt engem Raum. Eng ist auch der Kontakt zum Publikum – zum Teil schon vor der Vorstellung – wie in traditionellen Zirkuszelten schwärmen einige der Künstler_innen vor den Einlass aus. Der ist eingebettet in einen roten Programmfaden der Show. Einsteigen, anschnallen zu einem Flug durchs Programm. Und so wartet eine Art Sicherheitskontrolle und clowneske Flughafenbedienstete.

Leiser Clown von Weltformat

Ein Clown mit weißem Gesicht und Hut jongliert mit roten Bällen vor einem Mikrofon.
Die Anzeigentafel zeigt als Destinationen etwa Flug H632 Breeze über MI21 Mistral bis zu TS22 Tsunami.
Und vom lauen, leisen, zarten Lufthauch, wie ihn vor allem Clown Donimo (gespielt vom weltberühmten Jonathan Baker) mit einigen seiner Auftritte zwischendurch verbreitet bis zu artistischen Wirbelstürmen etwa der Jungs aus Äthiopien (Tadros Godifay Tesfay, Nirea Gesesew, Temesgen Haile Weldeselasie und Tewodoros Atsbaha Hshe) reicht der Bogen. Zwei Acts seinen noch besonders hervorgehoben: Das Trampolintrio Levgen Kucherenko, Artem Stupenko und Oleksandr Nakonechnyi hat dieses Zirkusgerät um eine seitlich unmittelbar daneben stehende Wand erweitert. Nach vielen ihrer Sprünge schreiten sie diese scheinbar spielerisch senkrecht empor.

Bewegungswunder aus Äthiopien

Eine Gruppe von Akrobaten in grünen Kostümen führt eine Performance auf einer Bühne auf.
Aus Äthiopien – ebenfalls aus der Stadt Mekele vom vor Circus Tigra kommen die „Schlangen“mädchen Senayet Aseta Amare, Eyerusalem Hadush Lemma, Gebremedhin Girmanesh Kiros und Rahel Sheshay Gebretsadik. Die vier a8- und 19-jährigen bewegen sich also ob sie kein Rückgrat hätten, zwei von ihnen verwurseln sich gekonnt in einem durchsichtigen Würfel, dessen Seitenlänge nicht mehr als einen mehr beträgt, bauen menschliche Türme, die wie Wunderblumen aussehen. Lassen dich einfach mit offenem Mund und ungläubig bewunderndem Blick staunen.
Zwei Akrobaten in silbernen Anzügen führen eine beeindruckende Darbietung auf einer Bühne auf.
Die knapp zwei Dutzend Zirkuskünstlerinnen und –künstler aus Kolumbien, Polen, der Ukraine, Äthiopien, Frankreich, Spanien und Russland und ihr internationales Produktionsteam im Hintergrund nehmen dich mit auf einen kurzweiligen nicht einmal eineinhalb Stunden dauernden Flug – durchaus mit Turbulenzen ;)
Ein Mann turnt in einem blau beleuchteten Zirkusreifen.
Cirque Eoloh!
„Ein Wirbelsturm der Akrobatik!“

Bis 9. Juni
Beginnzeiten:
Di – Do 19 Uhr
Fr 15 Uhr und 19 Uhr
Sa, So und Feiertag 11 Uhr, 15 Uhr und 19 Uhr


EMS Lounge
1030 Wien, Dietrichgasse 25

www.emslounge.at

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