Kasperl, Gretel, Krokodil schräg gemixt

Ein Mann mit Mütze sitzt neben einem Dinosaurier-Kostüm auf einem Sessel und schaut fern.
"Herzkasper", Gastspiel aus Deutschland im Wiener Figurentheater Lilarum.

Ja, wo is er denn, der Kasperl? Da steht doch nur ein Mann mit hellblauer Pudelmütze auf der Bühne. „Das misst der denn da“, fragt eines der Kinder im Publikum in die Runde der Umsitzenden. Der Mann mit der Haube misst mit einem sogenannten Zollstock sich und seine Umgebung. Dann beginnt er das aufblasbare schwarze Sofa zu putzen, so dass es komisch quietscht, als wären’s „Winde“, sozusagen ein Sofa-„Kurzer“. Alles nur Überbrückungsprogramm bis endlich alle im Publikum sitzen.

Akrobatisch

Ein Mann mit Mütze interagiert mit einer Handpuppe auf einer Bühne.
Dann pflanzt sich der Sepp auf das genannte Sofa. Und „zaubert“ aus seiner Mütze, indem er sie einfach umdreht - einen Kasperl, den Herzkasper.

Ein bissl Streit, wer wohl die schönere Mütze hat, ach der Sepp hat ja jetzt keine (mehr). Oder doch. Wie in der Folge noch mehrfach verrenkt Florian Feisel sich und vor allem seine Arme akrobatisch - und damit hat er irgendwo aus einer Ecke des Sofas eine weitere Haube hervorgeholt. Apropos Sofa, das wird später noch Boot und alles mögliche andere.

Wandelbar

Eine Person trägt einen Fernseher als Kopfbedeckung, auf dem ein Gesicht mit verzerrten Zähnen zu sehen ist.
Gemeinsam mit dem Herzkasper, der angeblich vor nix und niemandem Angst hat, knotzt er sich aufs umgedrehte Sofa, um die Gretel im kleinen TV-Apparat zu „gucken“. Der Kasper verschwindet selber im Fernseher. Dafür Tauch noch Geister, Höllenwächter und vor allem ein riesenriesengroßes graues Krokodil auf. Von der Geburt eines saßen kleinen Krokodils im Zoo hat die Gretel in den Fernsehnachrichten berichtet. Das wurde größer und größer, ist ausgebrochen und verschlingt den Sepp und den Kasper. Doch natürlich können die sich befreien.

Die Geschichte ist schräg, mitunter ein wenig böse. Das Zusammenspiel zwischen Figuren, Mensch und Video kunstfertig, immer wieder auch was die akrobatischen Einlagen betrifft, verblüffend.

Ein Mann zeigt auf einen Fernseher mit animierten Figuren, neben ihm eine Krokodilskulptur.
Der Herzkasper
Florian Feisel ( Stuttgart/D); ab 5 J., ca. eine Stunde
Regie: Christoph Bochdansky

Spiel, Text & Bühne: Florian Feisel
Figuren: Anette Geelen, Antje Töpfer, Camilla Wexels
Komposition & Musik: Christoph „Mäcki“ Hamann
Technik: Antje Töpfer

Eine Puppe wird von einem Krokodil mit großen Zähnen gefressen.
Wann & wo?
Bis 27. November, 15 Uhr
Figurentheater Lilarum
1030, Göllnergasse 8
Telefon (01) 710 26 66
www.lilarum.at

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